Zubereitung: Die Salatgurke, die Selleriestange und den Ingwer waschen. Die Gurke und den Sellerie in grobe Stücke schneiden. Den ...
Außensicht
Klimagerechtigkeit: Wenn viele kleine Leute an vielen kleinen Orten kleine Schritte tun …
Aus ff 11 vom Donnerstag, den 16. März 2023
… dann kommen wir leider nirgendwo mehr hin. Der Yogi-Teebeutel lügt. Logisch ist’s löblich und wichtig, mit dem Bettflaschenwasser den Gummibaum zu gießen und statt in Jamaica zu schnorcheln, nach Jenesien zu wandern. Allein, die Kilometer, die Sie sparen, verfliegt ein anderer hoch tausend – und zwar mit dem Privatjet. Und während Sie Ihre Gießkanne nur mehr halbvoll machen, läuft beim anderen der Infinitypool über.
Seit 1990 ist das reichste ein Prozent für beinahe ein Viertel (23 Prozent) der weltweiten Emissionen verantwortlich, in Deutschland entfällt ein Drittel aller Emissionen auf
dreißig Unternehmen. Die Reichen sind dann auch noch die, die am wenigsten unter den Schäden, die sie verursachen, leiden: Es sind die, die am wenigsten dazu beitragen, die die Folgen der Umweltschäden am deutlichsten zu spüren bekommen. Wie beispielsweise Ärmere und Kinder.
Es ist aktuell das peinlichste Nullsummenspiel und größte politische Versagen, wie der klimabewusste Mittelbau zu kleinen Schritten nach vorn animiert wird, während der gierige Oberbau zwei zurück macht und Väterchen Staat zuschaut, weil die Wirtschaftslobby ihm mit Baumpatenschaften in Panama den Bauch pinselt. Man wartet ab und behauptet, alles sei „hochkompliziert“ bis „unmöglich“ und man könne dem Volk Klimaschutz nur in homöopathischen Dosen zumuten. In Wirklichkeit verlangt das Volk (94 Prozent einer Astat-Zufallsstichprobe) ernsthafte Maßnahmen.
Aber es passiert nix. Und das hat auch damit zu tun, dass Reiche wie beispielsweise René Benko, dem die Allgemeinheit mit 680 Millionen Euro in der Coronakrise unter die Arme gegriffen hat, in der Klimakrise ihrer Verantwortung gegenüber der Allgemeinheit nicht freiwillig nachkommen. Schade, naja, aber vielleicht gießt er dafür den Gummibaum in seinem Schlösschen mit dem Nudelwasser. Und wenn wir alle – auch die großen Klimatreiber – kleine Schritte tun, kommen wir zwar nicht dorthin, wo wir eigentlich wollten, aber immerhin auch ganz schön weit: in Teufels Küche nämlich.
Barbara Plagg | Wissenschaftlerin, Unidozentin und Autorin
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