Manchmal scheint es, als sei der Erste Weltkrieg in Südtirol nicht vergangen. Es wird provoziert, statt wirklich zu gedenken. Militärische Rituale dienen ebensowenig dem friedlichen Zusammenleben wie das Ausstellen der Dornenkrone.
Die Südtiroler Frauenärztin kämpft seit Jahren mit aller Kraft gegen Gewalt an Frauen. Und ist dabei erfolgreich. Doch dafür, sagt sie, braucht es dringend Männer.
Sonny Boys ist eine weltbekannte Komödie. Nichts leichter als das. Nichts schwerer als das, zeigt die Inszenierung von Alexander Kratzer für die Vereinigten Bühnen Bozen.
Horst Moser leitet zwei Unternehmen und schreibt Romane. Soeben ist sein drittes Buch erschienen. Wie gehen die Wirklichkeit der Literatur und die Wirklichkeit der Wirtschaft zusammen?
Die größte Oppositionspartei im Land schwächt sich selber am meisten. Schon jetzt werden bei den Freiheitlichen die Messer für die Abrechnung nach der Wahl gewetzt.
Bei den Vereinigten Bühnen Bozen ist der „Iwanow“ von Tschechow das Kind einer müden Gesellschaft. Die Inszenierung ist perfekt, doch sie erklärt wenig.
Siegfried Unterberger ist einer der größten Kunstsammler im Land. Aber wohin mit den Bildern? Bestimmt nicht nach Südtirol, sagt er. Ein Gespräch über Kunst, Sammelsucht und wie es ist, wenn man dem Tod entkommt.
In Italien wird über das „Bürgereinkommen“ diskutiert. Es ist an Bedingungen gebunden und wenig mutig. Eine radikale Wende wäre ein bedingungsloses Grundeinkommen, das Bürger nicht mehr zu Bittstellern macht.
Die Südtiroler Volkspartei stimmt sich auf den Wahlkampf ein. Sie demonstriert Größe. Aber lassen sich heute mit der Beschwörung der „Heimat“ noch Wahlen gewinnen?
Läden am Sonntag zu? Die 5 Sterne wollen ihn wieder frei halten. Doch lässt sich die Zeit zurückdrehen? Es wäre eine kleine Revolution. Wenigstens an diesem einen Tag würde Ruhe herrschen.
Der Architekt Alexander Zöggeler ist seit Mai Präsident des Südtiroler Künstlerbundes, einer der mächtigsten Lobbys für Kultur im Land. Er ist keiner, der einen Aufstand machen wird.
Saad Khan lebt seit zwölf Jahren auf dem Brenner. Er kam aus Pakistan, jetzt will er hier etwas bewegen. Und achtet peinlich genau darauf, ja keine Fehler zu machen.
Der österreichische Filmemacher Nikolaus Geyrhalter hat einen Dokumentarfilm über den Brenner gemacht. Es ist kein Film über die Flüchtlingskrise, sondern ein Film über Befindlichkeiten, Ängste und Mut. Unaufgeregt und deshalb sehr aufschlussreich.
Landeshauptmann Kompatscher verlangt von der Wirtschaft: Gebt den Erfolg an die Mitarbeiter weiter. Doch was kann die Politik tun, außer Appelle versenden?
Die Lega will wieder die allgemeine Wehrpflicht einführen. So weit wird es nicht kommen, aber die Forderung verrät, was die autoritäre Rechte will: junge Menschen zu
Befehlsempfängern zurechtschleifen.
Die Filmemacherin Veronika Kaserer ist mit ihrer Dokumentation „Überall, wo wir sind“ erfolgreich. Krumm waren die Wege, auf denen sie zum Film gekommen ist.
Karin Dalla Torre ist neue Landeskonservatorin. Bei der Besetzung des Postens geht es nicht nur um Namen, sondern um eine der Politik genehme Ausrichtung der Denkmalpflege.
Klaus Zeyringer hat neben der Literatur noch eine zweite Passion: Fußball. Trotzdem hat der Autor von „Das wunde Leder“ zum Fernsehboykott der WM aufgerufen.
Die Kunstbiennale in Gröden wird immer größer, sie steht weit im Feld der zeitgenössischen Kunst. Doch damit kommt auch das, was die Kunst heute kennzeichnet: Beliebigkeit.
Antonio Dalle Nogare ist einer der größten und stillsten Sammler von zeitgenössischer Kunst. Jetzt geht er in die Offensive – und trotzt so auch seinen Problemen mit der Justiz.
Tirols Landeshauptmann Günther Platter will den Verkehr auf der Brennerachse stoppen. Er macht das sehr vehement und sagt: „Das kann auch für Südtirol kein Schaden sein.“
Kurt Matzler unterrichtet Wirtschaft an der Uni Bozen. Der Professor stellt sich gern ins Rampenlicht. Jetzt nimmt er wieder am „Race across America“ teil – und radelt 4.800 Kilometer quer durch die Staaten.
Landeshauptmann Arno Kompatscher beklagt das Misstrauen gegen Politik und Politiker. Beklagt er sich zu Unrecht? Oder hat die Politikerschelte jedes Maß verloren?
Der Bozner Historiker Andrea Di Michele hofft, dass Lega und Fünf Sterne eine Zeit lang regieren können. „Nur so“, sagt er, „können sie entzaubert werden.“
Lega und Fünf Sterne haben sich auf einen Vertrag über eine neue Regierung geeinigt. Und schon gibt es Zurufe von den europäischen Partnern. Doch je mehr Brüssel es besser weiß, umso stärker werden die Populisten.
500.000 Euro kostet der Aufenthalt der deutschen Fußballnationalmannschaft dem Land Südtirol. Wozu? Und braucht es das bei den Rekordzahlen im Tourismus?
Die deutsche Fußballnationalmannschaft trainiert wieder im Land: Was kostet es, was bringt es? Und wer ist der Südtiroler, der Deutschland wieder zum Weltmeister machen will?
Enrico De Zordo ist ein neues Gesicht in der Südtiroler Literatur. Er hat jetzt sein erstes Buch vorgelegt. Kurze Prosastücke, messerscharf und auf dem Punkt.
Sie tun es für ihre Gesundheit, um sich zu messen, um dem Alltag zu entkommen: 80.000 Südtiroler gehen regelmäßig laufen. Ist es Glück oder eine Sucht?
Als die Zelig vor 30 Jahren begann, war sie eher bieder. Heute laufen die Filme bei vielen Festivals, die Absolventen sind gefragt. Wie ist der Filmschule diese Verwandlung gelungen?
In Südtirol sitzt immer die katholische Kirche mit im Klassenzimmer, auch wenn die Gesellschaft sich von ihr abwendet. Wie zeitgemäß ist Religionsunterricht noch?
Spanien und Katalonien stehen einander weiterhin unversöhnlich gegenüber. Diese Haltung wird nirgendwohin führen. Denn die katalanische Frage lässt sich weder mit Sturheit noch mit Gerichtsverfahren lösen.
In Mals dürfen Bauern jetzt keine „chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmittel“ mehr verwenden. Zu Recht? Der Biologe Johann G. Zaller hat erforscht, wie gefährlich sie wirklich für Mensch und Natur sind.
Vielleicht wird Italien schneller eine Regierung haben, als mancher meint. Matteo Salvini und Luigi Di Maio haben den Willen zur Macht. Während sich der Partito Democratico selber verschrottet.
Er zeigt sich in Kampfmontur und Helm vor durchlöcherten Wänden und betet seinen Führer Matteo Salvini an. Jetzt sitzt Filippo Maturi für die Lega im Parlament – und vertritt Südtirol.
Noch tun die italienischen Parteien so, als wären sie im Wahlkampf, doch bald müssen sie eine neue Regierung aushandeln. Wo sie miteinander können und wo nicht.
Keine Aussicht auf eine Regierung: Das ist die Stimmung nach den Parlamentswahlen in Italien. Dabei gäbe es ein Bündnis, das Italien nachhaltiger verändern könnte als je zuvor.
„Opas Diandl“ entstauben die Volksmusik, auch auf ihrem neuen Album. Wie ist es ihnen gelungen, Volksweisen mit Johann Bach und mit Rock und Pop zu verschmelzen?