Das große Ganze
Von Solidarität wird dieser Tage wieder viel gesprochen, von Zusammenhalt. Aber das Mitgefühl endet bei vielen Menschen dann, wenn sie dafür selbst zurückstecken müssen.
Aus ff 46 vom Donnerstag, den 12. November 2020
Es war ein ungewöhnlich warmer Montagabend Anfang November, als Osama Abu El-Hosna (23) und sein Arbeitskollege eine Garage am Schwedenplatz in der Wiener Innenstadt verließen. An diesem letzten Abend vor dem zweiten Lockdown in Österreich trafen sich viele Menschen noch einmal in Bars und Restaurants oder besuchten kulturelle Veranstaltungen.
El-Hosna war auf dem Weg zu seinem Arbeitsplatz, einer McDonald’s-Filiale, die aufgrund ihrer Lage am Donaukanal und der Nähe zum Wiener Partyviertel „Bermudadreieck“ meist gut besucht ist.
Plötzlich fielen Schüsse,
Von Solidarität wird dieser Tage wieder viel gesprochen, von Zusammenhalt. Aber das Mitgefühl endet bei vielen Menschen dann, wenn sie dafür selbst zurückstecken müssen.
Die Kampagne des Landes „Jetzt alle“ gegen die Verbreitung des Coronavirus scheint strategisch gut gemacht zu sein. Trotzdem ist sie bedenklich – findet Brigitte Andres.
Die Gefahr, sich in Verschwörungstheorien zu flüchten, steigt, wenn die Bewältigung des Problems schwieriger wird. Die Soziologin Kristina Stoeckl sagt: „Jeder kann versuchen, aufklärend zu wirken.“ (Interview zum Titelthema "Unverstanden")
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