Gesellschaft & Wissen

„Braucht klares Bekenntnis“

Aus ff 11 vom Donnerstag, den 17. März 2022

Ulrike Loch, 55
Ulrike Loch, 55, ist Soziologie-Professorin an der Fakultät für Bildungswissenschaft der Freien Universität Bozen und leitet das neue Kompetenzzentrum für Soziale Arbeit und Sozialpolitik in Brixen. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind unter anderem Kinderschutz, Trauma- und Familienforschung, Kinder- und Jugendhilfe. Für ihre Studie „Im Namen von Wissenschaft und Kindeswohl“ erhielt die Soziologin 2019 den Kärntner Menschenrechtspreis. Sie arbeitet darin die systematische Stigmatisierung und Misshandlung von Kindern und Jugendlichen an der Heilpädagogischen Abteilung des Landeskrankenhaus Klagenfurt und im Landesjugendheim Rosental wissenschaftlich auf. Loch hat federführend am Konzept für eine neue Studie mitgewirkt, die die Missbrauchsfälle in der Südtiroler Kirche aufarbeiten soll. © Freie Universität Bozen
 

Die Soziologin Ulrike Loch hat federführend am Konzept für eine Studie mitgewirkt, die das Thema Gewalt und sexuelle Misshandlungen in der Südtiroler Kirche zum Thema hat. Sie sagt: „Gewaltprävention benötigt historische Aufarbeitung.“

ff: Sie haben die Gewalt an Kindern und Jugendlichen im Zeitraum 1950–2000 im Bundesland Kärnten wissen­schaftlich untersucht. Was hat diese Aufarbeitung ergeben?

Ulrike Loch: Im Fokus der Studie stand ein Landesjugendheim und die Heilpädagogische Abteilung des Landeskrankenhauses Klagenfurt. Letztere war eine Vorläuferin der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Die Studie zeigt systematische Gewalt an Mädchen und Jungen. Genannte Institutionen stehen stellvertretend für viele andere autoritär geführte Kinder- und Jugendeinrichtungen. Die

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