Gesellschaft & Wissen

Das Glück auf seiner Saite

Aus ff 17 vom Mittwoch, den 24. April 2024

Michael Stauder ­vergleicht den Bau einer Geige mit einer Bergwanderung: „Man kann nicht rennen, man muss langsam gehen.“
 

Michael Stauder macht eine Arbeit, die im Widerspruch zur Schnelligkeit dieser Welt steht. Er baut Geigen. Text: Anna Reiterer | Fotos: Anna Reiterer, Johanna Sartori

Der Baum stand an der Grenze zum Fleimstal. Eine Haselfichte, über 300 Jahre alt. Einige Male ist Michael Stauder zum Waldarbeiter Josef Zwischenbrugger nach Oberradein gefahren. Es hat gedauert, bis er die perfekte Fichte fand. Gerader Wuchs, wenige Äste, gleichmäßige Jahresringe, wie eine Bohrung ins Holz ergab. Am
9. Dezember 2015 war es so weit. Vollmond, und damit wenig Flüssigkeit im Baum. Als er fällt, weiß Stauder: Jetzt hat er für sein Leben genug Fichtenholz.

Das Haus ist alt, die Holztreppe spärlich beleuchtet. Bei jedem Schritt knarzt sie. Im ersten Stock

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