Kultur

Über uns, die wir uns fürchten

Aus ff 36 vom Donnerstag, den 06. September 2018

Brennergrenze
Ganz normale Grenzüberschreitung: Geyrhalter ist ein Regisseur, der Geschichten nur mit Bildern erzählt, in manchen seiner früheren Filme wie „Homo sapiens“ gibt es gar keinen Kommentar. © Nikolaus Geyrhalter Filmproduktion
 

Der österreichische Filmemacher Nikolaus Geyrhalter hat einen Dokumentarfilm über den Brenner gemacht. Es ist kein Film über die Flüchtlingskrise, sondern ein Film über ­Befindlichkeiten, Ängste und Mut. Unaufgeregt und deshalb sehr aufschlussreich.

Im Gasthaus ein älterer Mann bei einem Glas Wein, ein paar Autos, die den Kreisverkehr umrunden und sich dann schon in Österreich oder Italien befinden – sie haben die Grenze überquert, ohne es zu merken. Wenn man genau hinsieht, sieht man am Rande der Rotunde ein gepanzertes Fahrzeug des österreichischen Bundesheeres und zwei einsame Soldaten. Sie haben die Aufgabe, die Grenze zu bewachen. Ein andermal zeigt die Kamera zwei Wehrdiener in steilem Gelände, die mit dem Fernglas die Talsohle absuchen. Das einzige Lebewesen, das ihnen zuläuft, ist eine schwarze Katze.
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