Kultur

Im Land der Täter

Aus ff 08 vom Donnerstag, den 20. Februar 2020

Sabine Mayr
Sabine Mayr spürt der verdrängten Geschichte Südtirols nach: „Der Antisemitismus war in Tirol immer virulent.“ © Alexander Alber
 

Die Historikerin und Literaturwissenschaftlerin Sabine Mayr holt ans Tageslicht, was Südtirol lange verdrängt hat: die Verfolgung und Vernichtung der Juden.

50 Juden bilden heute die jüdische Gemeinde in Südtirol. 1938 waren es noch um die 800 gewesen. Dann wurden sie vertrieben, von den faschistischen Rassengesetzen, den Nazis, die 1943 in Italien einmarschierten und unter williger Mithilfe der Südtiroler den kleinen Rest der Südtiroler Juden ins KZ transportierten. Kaum einer kehrte zurück.

Südtirol hat diesen Teil seiner Geschichte, den Hass auf die Juden, ihre Vertreibung und die Vernichtung, das Bozner Durchgangslager, die Südtiroler SS-Männer, lange verdrängt. Südtiroler waren ja Opfer (zuerst des Faschismus, dann des

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