Solidarität in Zeiten von Corona: Ein Gespräch mit Irene Pechlaner, Direktorin des Gesundheitsbezirks Meran, und Valter Ciarrocchi, geschäftsführender ärztlicher Direktor des Meraner Krankenhauses.
Kultur
Roman mit Hund
Aus ff 12 vom Donnerstag, den 19. März 2020
Literatur – Sigrid Nunez: (gm) Apollo, die Dogge, wiegt 80 Kilo. Sie leidet schon ein wenig an Arthrose und ist in tiefer Trauer – ihr Besitzer, ein Schriftsteller, hat sich das Leben genommen. Er hat testamentarisch die Dogge seiner besten Freundin, früher einmal seine Geliebte, vermacht. Doch was soll die Schriftstellerin, die in einer kleinen Wohnung lebt, damit anfangen?
Es geht in „Der Freund“ von Sigrid Nunez (Aufbau Verlag 2020, 235 Seiten, 22 Euro) auch darum, wie zwischen Dogge und Ich-Erzählerin eine tiefe Freundschaft, ja eine Beziehung, entsteht, aber eigentlich geht es um mehr: Darum, wie man wieder ins Leben findet, um die Qualität von Beziehungen, um die Kraft der Literatur.
Sigrid Nunez (69, lebt in New York) hat dem Buch viele Ebenen eingezogen, Beziehungsleben, Hundeleben, den Rückgriff auf Gelesenes, die satirische Durchleuchtung des Literaturbetriebs. Sigrid Nunez hält die aufwendige Konstruktion mit viel Humor in der Balance. Sie ist eine durchtriebene Autorin, die erst mit diesem Roman so richtig erfolgreich ist – das englische Original erschien 2018 (ins Deutsche gebracht hat es Annette Grube). Am Ende nimmt der Roman noch einmal eine gewagte Wendung, denn „Schriftsteller sind wirklich wie Vampire“.
Alles nur Literatur. Aber was für eine!
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