Kultur

Die fremden Alten

Aus ff 21 vom Donnerstag, den 25. Mai 2023

Bronzeskulptur von Friedrich Gurschler: Das Werk des Bildhauers zeichnet sich durch die Suche nach Perfektion aus, sie ist nicht der Wirklichkeit abgeschaut, sondern Suche nach einer unwirklichen Schönheit. © Alexander Alber
 

Sie wären heuer hundert geworden: die Südtiroler Großkünstler Karl Grasser, Friedrich ­Gurschler, Martin Rainer. Auf Schloss Kastelbell sind sie in einer Ausstellung zusammengespannt. Haben sie uns noch etwas zu erzählen?

Als Karl Grasser nach Wien aufbrach, war er schon 28 Jahre alt. Das war 1951. Er wollte Künstler werden, er hatte sich an der Akademie der Künste eingeschrieben. Die Großstadt war ein Sturz in eine andere Welt. Mit zehn anderen Studenten drängte er sich in eine Vierzimmer-Wohnung. Sie ernährten sich von Brennsuppe und Erdäpfeln.

Grasser wurde vor hundert Jahren in eine Welt hineingeboren, die vom Draußen nicht viel wusste. Es war eine verschlossene bäuerliche Welt, bitterarm, Kunst gab es nur in den Kirchen. Das Draußen brach mit dem Zweiten Weltkrieg brutal in diese Welt

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