Meisterlicher Doppelpack
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Aus ff 16 vom Donnerstag, den 18. April 2024
Zu einem Häufchen zusammengekehrt liegen die Münzen in einem Eck. So, dass sie leicht zu übersehen sind. Ein Zettel weist darauf hin, dass sie aus einer Performance von Thomas Sterna stammen. „Man hat“, schreibt er, „die ursprüngliche Installation zerstört.“
Sterna warf die Ein-Cent-Münzen bei der Eröffnung der neuen Räume des Südtiroler Künstlerbundes (SKB) in der Weggensteinstraße in Bozen den Gästen vor die Füße. 3.500 Münzen waren es insgesamt – der gestückelte Mitgliedsbeitrag von 35 Euro für den SKB. Es war sein „Schlüsselwerk“ für die Schau,
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Elisa Alberti (Jahrgang 1992), in Kiel (D) geboren, in Bruneck aufgewachsen. Schon im frühen Jugendalter spielte Elisa Gitarre und Schlagzeug und war Frontfrau einer Band. In Wien studierte sie an der Akademie der bildenden Künste, wo sie nun auch als freischaffende Künstlerin lebt und arbeitet.
Leserkommentare
1 KommentarGino Alberti
24. April 2024, 12:41Kritik schiebt uns voran - ein Kommentar von Gino Alberti
Gemäß dem Slogan „Kritik schiebt uns voran“ erlaube ich mir ein paar Bemerkungen zu diesem Artikel. Am durchgehenden polemischen Unterton merkt man sofort, auf welcher Seite der von mir geschätzte Journalist Georg Mair steht: nämlich auf der Seite der Altherren Thomas Sterna und Kuno Prey. Um Missverständnissen vorzubeugen, möchte ich hinzufügen, dass ich mittlerweile auch zum Club der Sechzig-Plus gehöre und ich es mir deswegen erlauben kann, dieser alternden Herrenkategorie einen Spiegel vorzuhalten.
Als ich vor ziemlich genau 37 Jahren - eine gefühlte Ewigkeit her - von Matthias Frei eingeladen wurde, Mitglied des SKB zu werden, war mir das leicht unangenehm. Das Ganze erfolgte im Rahmen einer Ausstellung in der Galerie Prisma, die ich damals zusammen mit Linda Wolfsgruber bestritt. Es gab eine ganze Reihe von bekannten Südtiroler Künstlern, die eine solche Mitgliedschaft aus guten Gründen vehement ablehnten. Jede Künstlerin und jeder Künstler, der etwas auf sich hielt, lehnte damals eine Mitgliedschaft beim SKB aus Prinzip ab. Das war auch der Grund, warum ich dem Verein am Anfang meiner Mitgliedschaft stetig fernblieb.
Zehn Jahre später wurde dann in einem internen Wettbewerb zwischen Lisa Trockner und Günther Oberhollenzer die Geschäftsführung an Erstere vergeben. Das hinderte Günther Oberhollenzer nicht daran, später als Kurator in Wien eine steile Karriere zu machen. Vielleicht dachten damals die im SKB weiterhin dominierenden Altherren, mit einer jungen Frau weiterhin ihren Einfluss geltend zu machen und behandelten sie zeitweise wie eine Sekretärin. Ich selbst kann es bezeugen.
Mit großer Beharrlichkeit und nicht ohne eine beträchtliche Portion an Gelassenheit und Ironie gelang es Lisa Trockner über die Jahre, den Verein zu öffnen und für die junge KünstlerInnengeneration attraktiv zu gestalten. Dies geschah nicht zuletzt mit der aktiven Teilnahme der Künstlerinnen und Künstler, die wertvolle Kontakte ins Ausland herstellten. Dass dies möglich wurde, lag nicht zuletzt daran, dass dem Verein durch Lisa Trockner eine Verjüngungskur gelang.
Da ich nun selbst zur alternden Generation gehöre und die Erfahrung des Generationswechsels als junger Künstler durchlebt habe, erscheint es mir umso grotesker und aus der Zeit gefallen, beobachten zu müssen, wie ein pensionierter Design-Professor und ein sich durch oberlehrerhafte Rhetorik in Szene setzender Künstler den Verein durch innovative, transparente und demokratische Konzepte voranbringen wollen.
Ich möchte niemandem - auch mir selbst nicht - aufgrund des Alters irgendwelche Fähigkeiten absprechen. Ganz im Gegenteil. Aber seit es Menschen auf diesem Planeten gibt, wurden noch nie die Wege für die Zukunft von der alternden Generation vorbereitet.
Ich kann die jungen Künstlerinnen und Künstler nur davor warnen, sich das Zepter für die Zukunft von einer ausgedienten Generation - nachdem sie bereits ihre sogenannte Karriere hinter sich hat - aus der Hand nehmen zu lassen. Definiert selbst eure Konzepte von Innovation, Transparenz und Demokratie. Die Welt verändert sich gerade mit atemberaubender Geschwindigkeit. Wir brauchen Menschen, die sich selbst in Frage stellen und nicht solche, die immer genau wissen, wie es sein soll.
Die Zeit, in der wir leben, können nur jene gestalten, deren Zukunft davon abhängt. Niemand kann die Gedanken und die gesellschaftlichen Prozesse, die seine eigene Generation geprägt haben, gänzlich abschütteln. Das gilt genauso für mich wie für Thomas Sterna und Kuno Prey.
Es gibt nur eine Möglichkeit, das Altern etwas erträglicher zu gestalten: Demut zeigen.
Davon habe ich leider im Club der Altherren wenig gesehen. antworten
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