Leben

Nadia Rungger beantwortet den ff-Fragebogen

Aus ff 11 vom Donnerstag, den 17. März 2022

Nadia Rungger
„Ich wäre gerne für einen Tag ein Wort, mit allen Stimmen, die mich sprechen.“ © Karin Schmuck
 

Nadia Rungger ist keine Anhängerin von Überfluss und will sich der Welt schreibend annähern.

Ihre erste Erinnerung?

Ich spiele im Wald.

Thema des letzten Tischgesprächs?

Die Ukraine.

Wohin würden Sie morgen früh ­verreisen?

Ich würde zu Fuß losgehen. Ich suche nach Verbindungen zwischen den Orten, ich suche nach den Zwischenräumen.

Das beste Buch, das Sie zuletzt ­gelesen haben?

Lyrikbände von Roberta Dapunt, Sepp Mall und Sascha Garzetti, ­außerdem begleiten mich seit einer Weile Ovids „Metamorphosen“.

Der letzte Rausch?

Die Musik von Franco Battiato.

Ihr liebstes Kleidungsstück?

Ein Paar Schuhe vom Schuster Delmonego in Klausen, auf die ich meine Gedichte schreiben durfte.

Feueralarm: Was retten Sie mit zwei Händen?

Meine Hände.

Sie besitzen ein Abonnement für …

ich schreibe und bekomme regelmäßig Briefe.

Lieblingsmenü? Lieblingslokal?

Grießnocken mit Himbeersirup von meiner Oma.

Was war Ihre größte sportliche ­Leistung?

Alle Schritte sind wichtig, gerade die kleinen. Manchmal ist die größte Leistung nicht das Ankommen, sondern das Starten.

Zum letzten Mal gebetet haben Sie ...

dankend, fragend, schreibend.

Erste Lust?

Lyrik.

Sie sind kein Anhänger von ...

Überfluss.

Dieses Talent würde man Ihnen nicht zutrauen:

Vergesslich zu sein.

In Ihrem Kühlschrank findet sich immer ...

Oliven.

Der beeindruckendste Mensch der Geschichte?

Es gibt viele beeindruckende Menschen und viele beeindruckende Geschichten.

Welches Wort möchten Sie nie mehr hören?

Krieg, Ausbeutung, Umwelt­verschmutzung – aber gerade darüber müssen wir reden.

Was hält Sie in Südtirol?

Familie und Freunde, die Berge und meine Muttersprache Ladinisch, ihr Klang und ihre Vertrautheit.

Ihre größte Ausgabe in den letzten 12 Monaten?

Eine Sarner Strickjacke.

Das möchten Sie können ...

im Moment mache ich einen Töpferkurs.

Was essen Sie zum Frühstück?

Immer etwas anderes.

Ihr Wunsch an die Fee?

Gesundheit.

Ihr größter Fehler?

Ich habe meine Zweifel als Schwäche angesehen, bis ich gemerkt habe, dass sie der Grund dafür sind, dass ich schreibe.

Was lesen Sie auf dem Klo?

Nichts.

Ich wäre gern für einen Tag ...

ein Wort, mit allen Stimmen, die mich sprechen.

Was würden Sie mit 1 Million Euro ­machen?

Eine kleine Almhütte erwerben.

Der beste Geruch?

Natur.

Nehmt mir alles, außer ...

die Möglichkeit, mich der Welt schreibend anzunähern.

Kurzbio

Nadia Rungger, geboren 1998, aufgewachsen in Gröden.
Studium der Germanistik in Graz. Ihr literarisches Debüt „Das Blatt mit den Lösungen. Erzählungen und Gedichte“ erschien 2020 im Verlag A. Weger. Mehrere ­A­uszeichnungen und Literatur­preise, unter anderen der ­ladinische Literaturpreis „Scribo“ 2018, der Literaturpreis „Wir sind lesenswert“ 2020 (Graz) und der Lyrikpreis des ­Südtiroler Künstler­bundes 2021. Veröffentlichungen in Literatur­zeitschriften und Stipendien für Literaturwerkstätten in Südtirol, Österreich und der Schweiz.

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