Das Coronavirus zwingt uns, unser Leben zu verändern. Das bietet auch Chancen.
Panorama
„Wahnsinnig leichtfertig“
Aus ff 12 vom Donnerstag, den 19. März 2020
Umgang mit Covid-19: Der Südtiroler Hotelier Luis Hillebrand über den sorglosen Umgang der -Deutschen mit Covid-19.
ff: Das erste und einzige Hotel, das in Bayern zugesperrt hat, ist das von Ihnen geführte 4-S-Parkhotel in Bad Wörishofen. Wie das?
Luis Hillebrand: Als ich am Mittwoch vergangener Woche gesagt habe, ich überlege, ob ich wegen Covid-19 mein Hotel zusperre, wurde ich scharf kritisiert. Man sagte, ich würde Panik schüren und handle unverantwortlich, weil dadurch großer Schaden für das ganze Dorf entstehen würde.
Aber Bayern hat scharfe Maßnahmen angekündigt ...
Jetzt schon – aber zu spät, wie ich finde. Ich habe am Sonntag zugesperrt und war damit der erste in ganz Bayern und vielleicht sogar in Deutschland. Gleichzeitig ging hier das Leben so weiter, als würde es das Virus nicht geben: volle Cafés und Eisdielen, volle Straßen und Märkte …
Wie erklären Sie sich das?
Vielleicht habe ich eine größere Sensibilität, weil ich als Südtiroler verstärkt auf Italien blicke. Was ich hier in Bayern abspielt, also diese wahnsinnige Leichtfertigkeit, ist verrückt. Ich fürchte, die werden sich noch wundern.
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