Politik

Salvinis Sündenböcke

Aus ff 27 vom Donnerstag, den 05. Juli 2018

Matteo Salvini
Innenminister Matteo Salvini in der TV-Sendung „Porta a Porta“ im Juni 2018. Bereits vor zehn Jahren sorgte Ex-Innenminister Roberto Maroni (Lega Nord) für Unmut: Eine DNA-Datenbank mit digitalem Fingerabdruck aller Roma und Sinti sollte angelegt werden. © APA/AFP/Andreas Solaro
 

Der italienische Innenminister will Sinti und Roma zählen lassen. Das erregt kaum Protest – auch nicht in Südtirol. Woher kommt die Blindheit gegenüber diesem Volk?

Wer Radames’ Welt betreten will, muss zuerst an ihm vorbei. Radames Gabrielli, 60 Jahre, groß und stämmig, dichter Schnauzer auf der Oberlippe, große Brille im Retrolook, steht vor seinem Häuschen inmitten der kleinen Siedlung. Es ist Nachmittag und warm, Autos rollen auf den Straßen rundherum vorbei, Radames ruft einige junge Männer herbei – „Kommt schon, jetzt könnt ihr über Salvini reden!“ Gleichzeitig fingert er an seinem Handy herum, zeigt Fotos von einem Roma-Lager in Rom, das Bürgermeisterin Virginia ­Raggi jüngst zerstören ließ. „Es reicht“, sagt er,

Abonnieren Sie jetzt die ff und Sie erhalten Zugriff auf alle Inhalte. Einen Monat für 0,00 € testen Unsere Abo-Angebote im Überblick
Bereits Abonnent?

Leserkommentare

Kommentieren

Sie müssen sich anmelden um zu kommentieren.