Politik

Im Leerlauf

Aus ff 32 vom Donnerstag, den 10. August 2023

Zapfsäule
Zapfsäule im H2-Zentrum in Bozen: Die Anlage soll in den nächsten zwei Jahren ausgebaut werden. © Alexander Alber
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Mit dem H2-Zentrum in Bozen wollte Südtirol zu einem „Silicon Valley des Wasserstoffs“ werden. Jetzt strukturiert man um – mit neuen Leuten, weniger Umsatz und roten Zahlen.

Den „Masterplan Wasserstoff“ verkündete die hohe Landespolitik mit Pauken und Trompeten. Es war im Mai 2020, als der Landeshauptmann und die beiden Landesräte für Mobilität und Umwelt das ambitionierte Vorhaben präsentierten. In den nächsten zehn bis fünfzehn Jahren sollten demnach „rund zwei Milliarden Euro“ in die Technologie der Zukunft investiert werden.

Die Landesregierung schrieb im Masterplan hohe Ziele fest: Bis 2030 sollten im öffentlichen Nahverkehr 660 Busse mit Wasserstoff (H2) betrieben werden; daneben peilte man 5.000 H2-Autos an, die Wagen mit

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Leserkommentare

2 Kommentare
Günther Stocker
11. August 2023, 09:47

"Nicht auf Wasserstoff setzt CEO Vitalini bei seinem Dienstwagen. Dafür hat er sich lieber einen Benziner bestellt. Einen hybriden Benziner, wie er sagt. Warum? „Ganz einfach: Wenn ich Richtung Mailand oder Rom fahre – und es gibt keine Tankstellen –, muss ich ja weiterkommen. Früher lag der Radius der Gesellschaft innerhalb 100 km. Jetzt müssen wir raus. Daher dieses Fahrzeug.“

Na gut dass es nicht die Mòglichkeit gibt mit dem Zug zu fahren .... .-) antworten

Michele De Luca
11. August 2023, 10:48

"Wasserstoff-Pleite"... Es war schon ein Wagnis, als das "H2-Zentrum" gebaut wurde. Wenn ich lese, dass "Forschung" betrieben wird, frage ich mich, welche. Ich habe den Kauf der ersten fünf Wasserstoffbusse damals sehr kritisch gesehen, weil das Land 2011 gleichzeitig den massiven Kauf von Dieselbussen finanziert hat (auch 2018/19...), also wenn man von Kohärenz sprechen will. Die Tankstellen für den "grünen Korridor" der A22 sind nichts Neues, sie wurden bereits 2009 auf europäischer Ebene vorgestellt (https://dokumen.tips/documents/green-corridor-brenner-european-commission-hydrogen-highway-production-of-hydrogen.html). Wasserstoffbetriebene Lkw sind ein echtes Wagnis weil im Güterverkehr nur die Kosten zählen, so dass die H2-Lkws nur mit erheblichen öffentlichen Mitteln auf der Straße verkehren werden. Was den "grünen" Wasserstoff in Bozen Süd betrifft, so ist es erwähnenswert, dass er "grün zertifiziert" ist, da das Zentrum an das normale Stromnetz angeschlossen ist und nicht an ein Wasserkraftwerk. Die Wette auf die private H2-Mobilität wurde leider vor Jahren verloren (erst der Dieselboom, jetzt die absolute Vorherrschaft der batteriebetriebenen Autos), und heute scheint es eine weitere gewagte Wette zu sein, die genauso schwer zu gewinnen ist wie vor zehn Jahren. Die Tatsache, dass der derzeitige Direktor ein benzinbetriebenes Hybridauto benutzt, sollte nicht überraschen, da in Italien, anders als in Deutschland, das H2-Tankstellennetz für Autos nie entwickelt wurde. antworten

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