Politik

„Man hat uns drei Jahre genommen“

Aus ff 09 vom Donnerstag, den 27. Februar 2025

Hennadij Borowik ist der Bürgermeister von Marhanez. Zu Kriegsbeginn lagerte er Handgranaten in seinem Schreibtisch für den Fall, dass die russischen Truppen die Kleinstadt erreichen. Im Notfall, sagt er, würde er seine Heimat auch mit diesem Kosakenschwert verteidigen. © Daniela Prugger
 

Täglich treffen russische Angriffe die kleine Stadt Marhanez in der Ukraine. Geblieben sind vor allem die Älteren. Was denken sie über die amerikanisch-­russischen Annäherungen? Text und Fotos: Daniela Prugger

Bei schönem Wetter ist die Stimmung unter den Bewohnern in der südukrainischen Kleinstadt Marhanez angespannt. Dann nämlich haben die gegnerischen Drohnen leichtes Spiel, erklärt Bürgermeister Hennadij Borowik, neigt seinen Kopf über die linke Schulter und setzt mit dem Mund so an, als würde er gleich spucken. „Tfü tfü tfü“, sagt er dabei, die Geste ist ein ukrainischer Aberglaube, um sich vom Unglück zu befreien. „Hoffentlich passiert heute nichts“, erklärt er mit seiner tiefen, krachenden Stimme. Doch so recht scheint auch er nicht daran zu glauben. Dann nimmt der

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