Die Parteien spannen in diesem Wahlkampf Mediziner ein, um das Thema Sanität zu besetzen. Wer die Ärzte sind, die das „Monsterressort“ umkrempeln wollen.
Spezial
Im Teufelskreis
Aus ff 39 vom Donnerstag, den 27. September 2018

Rund 22.000 Tonnen Plastikmüll produzieren wir pro Jahr – allein in Südtirol. Plastikmüll zu vermeiden, ist nicht schwer. Wir sagen Ihnen wie.
Erst vor Kurzem gingen die Bilder der Säuberungsaktion „The Ocean Cleanup“ um die Welt. Vom Hafen von San Francisco startete das Schiff mit dem ersten großen Plastikfänger Richtung „Great Pacific Garbage Patch“. Meere und vor allem die Tiere sollten vom Plastikmüll befreit werden. Schließlich verfangen sich immer öfter Tiere wie Möwen, Schildkröten und Haie in Plastiknetzen und verenden hilflos.
Das Ausmaß des leichtsinnigen Umgangs mit Plastik in den letzten Jahren lässt sich nicht schönreden. Wird Plastik nicht richtig gesammelt, besteht die Gefahr, dass Gewässer und ganze Ökosysteme für Jahrhunderte beeinträchtigt werden können.
Ganze neun Milliarden Tonnen Plastik wurden bisher hergestellt, aber nur neun Prozent davon wiederverwertet, heißt es im aktuellen Bericht der Vereinten Nationen. In Südtirol wurden im Jahr 2015 22.300 Tonnen Plastikmüll produziert. Nur 33 Prozent der Gesamtmenge, also rund 7.300 Tonnen, wurden getrennt gesammelt.
Plastik komplett aus dem Alltag zu streichen, ist beinahe unmöglich. Schließlich lauert Plastik in Lebensmittelverpackungen, Cremes und in der Kleidung. Den Verbrauch von Plastik zu reduzieren, ist aber gar nicht schwer. Schon durch kleine Veränderungen lässt sich Plastikmüll vermeiden. Hier die besten Tipps, die im Alltag leicht anwendbar sind.
Beim Lebensmittel-Einkauf
Alternative Einkaufsmöglichkeiten 
Auf dem Markt, in Hofläden, beim Bauern, in Fachgeschäften, im Biosupermarkt oder in „Unverpacktläden“ lässt sich plastikreduziert einkaufen. Es gibt auch in Südtirol Läden, wo verpackungsfrei eingekauft werden kann. Dort gibt es Nudeln, Müsli, Süßigkeiten und zahlreiche andere Lebensmittel ganz ohne Plastik-Verpackung. Meist werden die Produkte vor Ort in großen Boxen aufbewahrt und nach Wunsch abgefüllt.
Auf Plastikbeutel verzichten
Genügend Stoffbeutel dürfen beim Einkaufen nicht fehlen. Nicht nur für das Einpacken an der Kasse, es sollten auch Beutel für Gemüse, Obst und Kräuter mitgenommen werden. Gerade Obst und Gemüse ist durch seine Schale bereits natürlich verpackt. Karotten, Tomaten und Paprika kann man auch lose auf das Band der Supermarktkasse legen. Schließlich putzen, waschen und kochen wir die Produkte ja noch einmal.
Zu Plastik-Alternativen greifen
In der Regel gibt es auch im Supermarkt Obst, Gemüse und Kräuter lose zu kaufen. Bei Produkten wie Milch, Sahne, Öl, Essig, Ketchup und Senf gilt es, zu Glasflaschen zu greifen.
Auf die Verpackung achten
Am besten sollten Lebensmittel, die mehrfach verpackt sind, gar nicht erst gekauft werden.
Kartonspender sind umweltfreundlicher
Statt Taschentücher in einzelnen Päckchen zu kaufen, ist es besser, zu Taschentüchern im Kartonspender zu greifen. Diese gibt es auch aus Recyclingpapier.
Lokal einkaufen
Lebensmittel wie Brot, Gemüse oder Fleisch sollten beim Bäcker, Bauer und Metzger vor Ort eingekauft werden. So verhindert man überflüssige Verpackungen. Die Brötchen können beim Bäcker auch lose in einen Stoffbeutel gefüllt werden.
Beim Shopping
Nein zu Plastikbeutel
Auch beim Kauf von Kleidung werden oft nur zu gern Plastikbeutel mitgegeben. Auf diese sollte verzichtet werden. Stattdessen kann man die Kleider in eigenen Stoffbeuteln, Körben oder Rucksäcken transportieren.
Keine neuen Plastikprodukte
Alternativen wie Gefäße aus Glas, Holz oder Metall halten für gewöhnlich auch länger als die aus Plastik.
Plastik im Alltag
Kein verstecktes Plastik
Produkte, die Plastik aus schadstoffbelasteten Kunststoffen enthalten, sollten vermieden werden. Diese sind unter anderem unter den Namen Polyvinylchlorid (PVC), Polycarbonat (PC) oder Bisphenol A (BPA) bekannt.
Plastikgefäße vermeiden
Anstatt Getränke in Plastikflaschen für unterwegs mitzunehmen, sollten Getränke besser in Glas- oder Metallflaschen eingefüllt werden. Diese sind leicht, nicht zerbrechlich und auch zum Sport oder für Ausflüge sehr gut geeignet. Falls man zu Hause doch eine Einwegplastikflasche hat, sollte diese öfter verwendet werden.
Die gewisse Routine
Partybesteck und -geschirr aus Plastik sollten durch Mehrweggeschirr ersetzt werden. Es wird zudem empfohlen, Seifenstücke anstatt Flüssigseife oder Duschgels aus Plastikspendern zu verwenden. Und im Sommer das Eis nicht im platinbeschichteten Becher, sondern einfach in der Waffel zu genießen.
Auf Mikroplastik achten
Auf Produkte, die Mikroplastik enthalten, sollte ganz verzichtet werden. Die kleinen Kunststoff-Teilchen, die besonders für die Gewässer sehr schädlich sind, verstecken sich sehr oft in Peelings und Gesichtsreinigern, in Gesichtspflegeprodukten wie Cremes, Waschgel und Lotions sowie in Duschgel, Puder, Make-up, Shampoo, Lidschatten, Mascara, Eyelinern, Augenbrauenstiften, Lippenstiften, Lipgloss, Körperpflegeprodukten, Sonnencreme, Fuß- und Handpflegeprodukten, Rasierschaum und Deodorants. Mikroplastik wird in Produkten meist mit den Inhaltsstoffen Polyethylen (PE), Polypropylen (PP), Polyamid (PA) oder Polyethylenterephthalat (PET) ersichtlich.
von Sabine Kerschbaumer
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