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Außensicht
Müll am Berg: Shitstorm
Aus ff 07 vom Donnerstag, den 15. Februar 2024
Aus der Rubrik „Warum die Menschheit aussterben sollte“ erreichte uns letzte Woche die Meldung, der Mount Everest sei mittlerweile dermaßen vermüllt und regelrecht – Pardon! – zugeschissen, dass die Bergsteiger, die sich in Prozessionen gen Gipfel wälzen, ab Frühling 2024 verpflichtet sind, ihre Exkremente fein sauber einzutüten und wieder mit ins Tal zu nehmen. Das Bußgeld: 420 Euro. Woraufhin die Bild nicht ganz zu Unrecht spöttelte, bei 50.000 Euro, die von den Möchtegern-Messners im Durchschnitt für den Aufstieg bezahlt werden, sei das eine eher lächerliche Summe.
Im visionären Südtirol hat man sich ja bereits früh mit dem Problem befasst und bei unseren vierbeinigen Freunden angefangen. Sie sollen bei verabsäumtem Entsorgen ihres Häufchens über eine vorher abgegebene DNA-Probe ausfindig gemacht und belangt werden. Mit dem bekannten, viel diskutierten und allerorts lächerlich gemachten Ergebnis: Wo kein Kläger, da kein Richter, in dem Fall: wo keine Probe, da keine Multa. Der Aufwand war einfach zu groß und zu kostspielig, die Kontrollmöglichkeiten begrenzt, und der Spruch „fatta la legge, trovato l’inganno“ ist zwar auf italienischem, äh, Mist gewachsen, aber eines der vielen Probleme waren auch die Gäste aus dem benachbarten Ausland, die mit Fiffi & Co. auf Besuch kommen und ja gar nicht erfasst werden können.
Und genau hier tut sich ein Betätigungsfeld für Ex-Landesräte mit Restfreizeit auf. Was spricht dagegen, die (an und für sich gute) Idee gewinnbringend ins Ausland zu vermarkten und Everest-Touris gleich im Basislager per genetischem Fingerabdruck zu erfassen? In Verbindung mit einer empfindlichen Erhöhung des Bußgeldes, sagen wir um das Zehnfache, dürfte der Abschreckungseffekt gegeben sein.
von Bettina Conci | Schreibt Kolumnen, Kurzgeschichten, Kindgerechtes und Kontroverses
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