Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,

Aus ff 46 vom Donnerstag, den 15. November 2018

Alexander Alber
Blick auf die Verwüstung: Alexander Alber (im Bild) und Markus Larcher haben am Karerpass recherchiert, was der Oktobersturm für die Holzindustrie bedeutet. © Markus Larcher
 

die Südtiroler Volkspartei muss sich nun selber genau befragen, mit wem sie es hält. Die Frage, mit wem koalieren, bringt die Partei in Entscheidungsnöte. Wer sind die von der Lega? Der Landtagsabgeordnete Massimo Bessone, der vor den Verhandlungen mit der SVP ­Kreide gefressen hat, Innenminister Salvini, der über Twitter falsche Nachrichten verbreitet (etwa über eine Vergewaltigung in der Flüchtlingsunterkunft in Brixen), oder der Trentiner Landeshauptmann Maurizio ­Fugatti, der starke Mann der Lega in Trient, gewählt mit 46 Prozent der Stimmen. Auch national spielt er in der Lega eine große Rolle.
Eine halbe Stunde Zeit hat Fugatti am Dienstagvormittag für ff. Norbert Dall’Ò hat ihn gefragt, was er von Europa hält (der Punkt, der die Lega von der SVP trennt), womit die Lega im Trentino gepunktet hat und warum die Leghisti ihre markigen Sprüche über Migranten nicht lassen können. Fugatti antwortete deutlich, er nahm sich kein Blatt vor den Mund. Wenn die SVP wissen will, mit wem sie sich ins Koalitionsbett legt, sollte sie dieses Interview (ab Seite 14) lesen.

Die Sache mit der Autobahn. Eng verbunden mit der Lega ist die SVP, das heißt Landeshauptmann Arno Kompatscher, sowieso schon. Erstens über die Regionalregierung. Und zweitens, vielleicht noch wichtiger, über die Brennerautobahn, die die beiden Länder gemeinsam betreiben wollen. Wenn es die Regierung in Rom zulässt. Karl Hinterwaldner hat für die ­Titelgeschichte in diesem Heft recherchiert, warum die Brennerautobahn für Südtirol so eine Bedeutung hat. Sie ist Gelddruckmaschine und Dreckschleuder zugleich. Sie bringt viel Geld und vergiftet das Land (ab Seite 20).

Die Neue. Jasmin Ladurner von der SVP ist die jüngste Landtagsabgeordnete und hält sich für fähig genug, Landesrätin zu werden. Sie muss mitentscheiden, mit wem die SVP ein Bündnis eingeht. Was denkt die 24-Jährige, die auf den letzten Drücker auf die SVP-Liste gekommen ist, wo ist sie politisch einzuordnen? Georg Mair hat Jasmin Ladurner porträtiert (ab Seite 17) und findet: Wenn es heiß wird, redet sie schon wie eine ausgebuffte Politikerin. 

Wir wünschen Ihnen eine anregende ff-Lektüre!

weitere Bilder

  • Maurizio ­Fugatti und Norbert Dall’Ò

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