Fotografie – Davide Perbellini: (gm) Kurz bevor der Flughafen Orio bei Bergamo gesperrt wurde, kam der Fotograf Davide Perbellini (30, in ...
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser
Aus ff 17 vom Donnerstag, den 23. April 2020

Wie soll die Rückkehr zu einer Art „normalem Alltag“ nach der Corona-Pandemie am besten gelingen? Alle Länder suchen derzeit die geeignetste Exit-Strategie, einige haben schon mal den Anfang gemacht und sich vorsichtig an eine Lockerung der Corona-Maßnahmen gewagt. Österreich beispielsweise. Oder Dänemark. Seit über einer Woche sind auch die Ausgangssperren in Südtirol etwas lockerer, bestimmte Betriebe dürfen wieder arbeiten.
Die Politik steckt ganz klar in einer Zwickmühle: Wie lassen sich die wirtschaftlichen und sozialen Folgen mildern, ohne dass das Gesundheitssystem durch erneut steigende Fallzahlen überfordert wird? Bis sich die neue Normalität gefestigt hat, soll ein Hilfspaket der Regierung gegen diese Krise helfen. Der Landtag hat vergangene Woche ein finanzielles Notpaket verabschiedet – unterstützt werden sollen Familien, Beschäftigte, Unternehmer. Wie konkret diese Hilfsmaßnahmen aussehen, wie schnell sie greifen werden und wie groß die Hilfe wirklich ist, können Sie in unserer aktuellen Titelgeschichte nachlesen, ab Seite 18.
Die Frage, wie wir aus der Situation der sozialen Isolierung herauskommen, ist wiederum eine ganz andere. Irgendwie richtet sich der Alltag in dieser Krise ja ein, irgendwie geht das Leben weiter. Wie lange aber kann eine Gesellschaft so etwas durchhalten? Könnte sich unsere Gesellschaft neu erfinden durch die Erfahrungen dieser Krise? Ein spannendes Interview zu diesen Themen finden Sie ab Seite 38 – mit Susanne Elsen, Professorin für Sozialwissenschaften an der Freien Universität Bozen.
Auch wir als ff haben uns in den vergangenen Wochen nahezu ausschließlich mit dem Coronavirus beschäftigt. Mit dieser Ausgabe nehmen auch wir gewissermaßen eine thematische Lockerung vor: Wir setzen unsere politische Serie „Frauen machen Politik“ fort (Seite 16) – unabhängig davon, wann die nächsten Gemeinderatswahlen nun stattfinden. Wir erzählen von der Mosaic-Expedition, der größten Arktis-Expedition aller Zeiten (ab Seite 42) – dokumentiert wurde der erste Abschnitt unter anderem von Nikolaus von Schlebrügge. Der gebürtige Österreicher studierte an der Bozner Filmschule Zelig, seit einigen Jahren lebt und arbeitet er zwischen Bozen und Wien. Und wir berichten über eine äußerst spannende Raumordnungscausa rund um das neue Seniorenzentrum in Brixen (Seite 30).
Wir wünschen Ihnen eine anregende ff-Lektüre
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Diese ff-Ausgabe (Nr. 17) wird das letzte Mal online kostenlos zugänglich sein. Die Corona-Krise zeigt, wie wichtig sorgfältig recherchierter Journalismus in Zeiten ist, in denen große Unsicherheit herrscht. Als ff haben wir versucht, einen Beitrag zu leisten, damit wirklich jeder einen Zugang zu seriösen Informationen hat. Ihr Zuspruch, liebe Leserin und lieber Leser, ist unser Antrieb. Danke dafür. Und für Ihre Unterstützung auch in Zukunft.
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