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Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser
Aus ff 28 vom Donnerstag, den 09. Juli 2020

Ja, Daheimbleiben, das klingt erst einmal ziemlich trostlos und langweilig. Einfach immer weiter im Alltagstrott, keine Pause, alles wie immer eben. Daheimbleiben ist allerdings alles andere als Stillstand – selbst wenn man sich nicht sonderlich vom Fleck bewegt.
„Staycation“ heißt seit einigen Jahren – nicht erst seit Corona – das Zauberwort; es setzt sich zusammen aus den englischen Begriffen für Daheimbleiben und Urlaub machen. Früher sprach man von „Balkonien“ – das hörte sich immer etwas armselig an, das war immer ein merkwürdiges Land. Wer heute dagegen „Staycation“ macht, gilt als „Trendsetter“. Diese Art des Reisens hat allerlei Vorteile: unproblematisch stornierbar, umweltfreundlicher, das Essen schmeckt wie zu Hause und die Sonnenliegen sind auch schon für einen reserviert. Dank Corona ist Balkonien oder Gartonien oder eben Staycation aktueller denn je. Für uns als ff Anlass genug, dem Thema Urlaub Daheim eine ganze Ausgabe zu widmen. Südtirol ist ein begehrtes Urlaubsland. Warum nicht auch für uns Südtiroler? Zwischen November 2018 und Oktober 2019 gab es 440.000 Nächtigungen von 166.000 Südtirolern in Südtiroler Betrieben. Drei Jahre zuvor waren es noch 144.000 Südtiroler bei 400.000 Übernachtungen. Die Tendenz ist also klar steigend.
Die Palette an Geschichten, die Sie in diesem Heft finden, ist breit. Sie reicht vom freiwilligen Arbeitseinsatz bei der Heuernte über den Reiz des einfachen Lebens auf der Alm bis hin zur Sommerfrische einst und jetzt. Wir haben Tourismuslandesrat Arnold Schuler gefragt, welche große Idee er für das künftige Urlaubsland Südtirol hat. Und wir haben den Snowboarder Roland Fischnaller auf der Rodelalm zum ff-Sommer-gespräch getroffen.
Einen Ausblick jenseits des Brenners hingegen eröffnet seit der vergangenen ff-Ausgabe wöchentlich Ulrich Ladurner. Der gebürtige Meraner und Zeit-Journalist schreibt auf den Panorama-Seiten über Interessantes aus aller Welt: Die Themen-
palette ist auch hier bunt – es geht um alles, außer um Corona.
Am Ende noch ein Tipp fürs Urlauben zu Hause – geklaut vom französischen Autor Roland Barthes: „Nichts tun. Zuschauen, wie das Gras wächst. Sich in den Lauf der Zeit gleiten lassen. Leben, als sei immer Sonntag …“
Wir wünschen Ihnen eine anregende ff-Lektüre
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