Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,

Aus ff 52 vom Mittwoch, den 23. Dezember 2020

es gibt zwei Themen, über die es sich immer wieder aufs Neue zu sprechen lohnt: die Liebe und den Tod. Die Liebe ist oft der einzige Trost gegen den Tod. Und ohne Tod könnten wir das Leben nicht schätzen. Über beide Themen sprechen wir in dieser ff-Weihnachtsausgabe.

Dunja Samoui hat acht Menschen getroffen, die darüber erzählen, wie sie in diesem außergewöhnlichen Jahr 2020 die Liebe gefunden und für sie gekämpft haben. Mit dem Moraltheologen Martin Lintner hat sie auch gesprochen – der sagt unter anderem: „Eine Krise ist immer ein Anlass, in die Tiefe zu gehen und näher hinzuschauen. Man kann daran reifen, Entscheidungen überdenken und bewusst treffen – oder genau ins Gegenteil gehen.“
(ab Seite 14).

Markus Larcher hat sich indes mit dem Tod beschäftigt, genauer: wie Corona das Sterben verändert hat. Das Thema der Endlichkeit des Lebens wird immer noch tabuisiert. In dieser Pandemie werden wir mit medizinethischen Fragen konfrontiert, mit denen wir uns endlich auseinandersetzen sollten. Es geht um das gute Sterben. Das ist nicht wenig. (ab Seite 40)

Im März wusste niemand, wie Corona unser Leben verändern wird. 2020 ist ein Wendepunkt. Als ff-Redaktion versuchen wir an dieser Stelle, auf dieses Pandemiejahr im Positiven zurückzublicken. Das gelingt den einen mehr, den anderen weniger.

„Die Pandemie hat mich innehalten lassen und den Blick auf das Wesentliche geschärft: auf das, was im Leben wirklich wichtig ist, was zählt.“ Markus Larcher

„Positiv stimmt mich, dass die Menschen in Südtirol so viel Eigenverantwortung zeigen und so tolle Politiker haben. Damit werden wir die Krise 2021 im Nu überwinden.“ Karl Hinterwaldner

„Eines hat dieses Jahr gezeigt: Die Menschen in Südtirol wünschen sich zuverlässige Information. Qualitätsmedien, die sorgfältig und ausgewogen durch die Covid-19-Krise führen, sind neu erstarkt. Zulegen konnten auch wir – die Verkaufszahlen der ff am Kiosk gingen dieses Jahr deutlich nach oben!“ Verena Pliger

„Positiv an 2020 ist natürlich, dass es bald vorüber ist. Tatsächlich war für mich das Jahr deshalb gut, weil irgendwie Bewegung da war. So à la Dinge, die rollen können, wo du vorher denkst, niemals. Und: Ich habe meine erste ff-Titelgeschichte überstanden, was soll mir schon noch passieren?“
Alexander van Gerven

„Es war ein intensives Jahr, ein Jahr ohne Pausen. Manchmal war es elendig, aber es war ohne Elend. Ein Privileg. Ein Wunsch an 2021: Bitte mehr frische Luft. Überall.“ Andrej Werth

„Positiv war (ist): genug zum Essen und Anziehen und ein Dach über dem Kopf zu haben. Ein paar gute Bücher immer wieder und wenn der Lieblingsverein die Fußball-Championsleague gewinnt.“ Georg Mair

„In mir ist die Hoffnung noch nicht ganz ausgemerzt, dass die EU aus dieser Pandemie eine Lehre zieht – und die nächste Pandemie erstens geschlossen, zweitens entschlossen angeht. Weitere positive Aspekte: Fehlanzeige.“ Norbert Dall`Ò

„Drei positive Lehren: Das Leben kann man nicht in den Griff kriegen. Die Banalität des Augenblicks genießen. Nichts ist unmöglich.“
Alexandra Aschbacher

Die nächste Ausgabe der ff erscheint am 7. Januar. Dann mit einem neuen, hochwertigen Papier. Auch wollen wir einen Beitrag für die Umwelt leisten und verzichten ab Anfang des neuen Jahres auf die Nylonverpackung; dafür integrieren wir das TV- und Veranstaltungsmagazin Aviso ins ff-Heft. All das realisieren wir mit unserer neuen Druckerei Longo. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit.

Wir wünschen Ihnen allen frohe Weihnachten, einen guten Rutsch – und wie immer eine anregende ff-Lektüre!

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