Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,

Aus ff 03 vom Donnerstag, den 21. Januar 2021

Editorial 19-01-21
Dranbleiben, auch gegen Widerstände: Eva Schatzer und Elisa Pfattner ­spielen seit Herbst bei der U-17-Mannschaft von Juventus. Im Sommer hat Alexandra Asch­bacher die zwei Fußball­spielerinnen das erste Mal für ein Porträt getroffen. © Alexander Alber
 

das neue Jahr ist turbulent gestartet. Das ist wenig überraschend. Nach einem Jahr Pandemie sind wir einiges gewohnt. Mal Lockdown scharf, dann wieder Lockdown light, Ausgangsbeschränkung hier und Abstandsregeln dort, Maskentragen und am besten gar keine Kontakte.

Und als ob all das nicht reichte, zettelt Matteo Renzi in Rom eine Regierungskrise an, stürmen Trump-Anhänger das Kapitol in Washington, zerstört ein Felssturz das Hotel Eberle in Bozen, sorgt der Ex-Landeskommandant der Schützen mit seinem Rap-Video für einen Eklat im Schützenbund, aber auch im ganzen Land. Die Liste ließe sich fortsetzen. Bleibt bei so viel Drama noch Platz für Hoffnung und Zuversicht?

Einige Geschichten in diesem Heft zeigen, dass es Lichtstreifen am Horizont gibt.

Da wäre zum Beispiel die junge Dramatikerin Eleonore Khuen-Belasi. Die 27-Jährige lebt in Wien, ihr erster dramatischer Text „ruhig blut“ schaffte es auf die großen deutschen Bühnen. Ihr Text wurde als einer von drei Texten aus mehr als 100 Einsendungen ausgewählt! Georg Mair hat mit der jungen Nachwuchsautorin gesprochen – das Interview finden Sie ab Seite 46.

Oder die zwei jungen Fußballspielerinnen Eva Schatzer und Elisa Pfattner. Sie sind 15 und 16 Jahre alt und gehören zu den größten Talenten in der Frauen-Fußballszene im Land. Seit vergangenem Herbst spielen sie für die Frauenfußballabteilung von Juventus Turin. Das Doppelporträt über die weibliche Fußballhoffnung gibt es ab Seite 50.

Und natürlich die aktuelle Titelgeschichte. Seit rund drei Wochen wird in Südtirol gegen Covid-19 geimpft. An den Spritzen hängen große Hoffnungen. Viele sehen im Impfen den einzigen Ausweg aus der Pandemie. Trotzdem ist der Start alles andere als reibungslos verlaufen: medizinisches Personal, das sich nicht impfen lässt, zu wenig Information über den Impfstoff. Norbert Dall’Ò hat die Hintergründe dieses Impfdilemmas recherchiert: ab Seite 26.

In der Tragik der Geschichte, die Karl Hinterwaldner auf den Seiten 42/43 aufgeschrieben hat, liegt auch viel Kraft. Er hat mit Daniel Bedin gesprochen – der geschäftsführende Abteilungsdirektor der Vermögensverwaltung des Landes lag auf der Covid-Intensivstation des Bozner Krankenhauses. Nach einem harten Kampf hat er überlebt. Nun ruft er zum Impfen auf.

Wir wünschen Ihnen eine anregende ff-Lektüre

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