Was soll schlecht daran sein, wenn wir uns um die Bildung unserer Kinder selber kümmern?
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
Aus ff 42 vom Donnerstag, den 21. Oktober 2021
vieles ist in Bewegung und rüttelt an festgefahrenen Strukturen. Es ist die Zeit von Corona, Klima-wandel, Demonstrationen, Lavaströmen und Erdbeben – geologischen wie politischen. Es ist eine eigenartige Zeit, rastlos und ruhelos. Was heute ist, war gestern nicht planbar.
Was am Sonntag bei der Stichwahl in Meran passieren wird, wagt heute keiner zu sagen. Paul Rösch oder Dario Dal Medico – wer wird der neue Bürgermeister der zweitgrößten Stadt Südtirols? Markus Larcher und Alexander van Gerven haben die zwei Kandidaten für ein Streitgespräch an einen Tisch gebracht. Die zwei Herren waren dann doch um etwas Abstand bemüht: Als Fotograf Alexander Alber die zwei bat, etwas näher zu rücken, fragte Rösch: „Sollen wir tatsächlich so eng beisammen sein?“ Für Dal Medico war klar: „Bissl Abstand braucht es schon“. Was die Spitzenkandidaten zu sagen haben und warum der Ausgang dieser Wahl eine Signalwirkung für ganz Südtirol hat, erfahren Sie ab Seite 14.
Es ist eine Zeit, die aber auch viel Überraschendes und Unvorhergesehenes hervorbringt. Seit vielen Jahren schon wird zum Beispiel immer wieder darüber spekuliert, woher die Millionen von Ingemar Gatterer kommen. Karl -Hinterwaldner ist dieser Frage seit geraumer Zeit nachgegangen. In dieser Ausgabe nun zeichnet er nach, wie geschickt der Pusterer Busunternehmer sein Geld verdient (ab Seite 28).
Oder, anderes Beispiel: Südtirol ist seit jeher ein Land der Vereine und der Vereinsmeier. Über 4.700 Vereine gibt es bei uns – bis zu
160.000 Menschen betätigen sich dort ehrenamtlich. Südtirol wäre ohne das Ehrenamt arm. Unzählige Freizeitangebote und viel schnelle Hilfe würden wegfallen. Die Pandemie und eine staatliche Reform setzen das Ehrenamt gehörig unter Druck. Die Hintergründe hat Andrej Werth recherchiert (ab Seite 34).
In den nächsten Monaten wird uns -Matthias Fleischmann in der Redaktion unterstützen. Der 24-Jährige stammt aus Latsch und hat in Innsbruck Politik und Vergleichende Literaturwissenschaft studiert. Er war Chefredakteur des ÖH-Magazins Unipress und ist im Herausgeberkollektiv des Skolast der Südtiroler Hochschülerinnenschaft. „Für ff“, sagt er, „will ich mit Menschen überall in Südtirol sprechen und ihre Geschichten und Anliegen auf Papier festhalten.“
Wir wünschen Ihnen eine anregende ff-Lektüre
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