Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,

Aus ff 07 vom Donnerstag, den 17. Februar 2022

Josef  Reiterer
„Jetzt trinken wir erst mal ein Glasl“: Eine Führung in der ­Arunda-Sektkellerei von Josef „Sepp“ Reiterer beginnt wenig über­raschend mit dem Endprodukt: einem Glas Sekt. Andrej Werth hat den Sektmacher in dieser ff porträtiert. © Ludwig Thalheimer
 

der griechische Historiker Thukydides beschrieb einst, wie um 430 v. Chr. in Athen die Pest wütete. Er schilderte die Krankheit in all ihren Facetten und ihre verheerende Wirkung auf Gesellschaft und Politik. Thukydides überstand die Krankheit, rund ein Viertel der Einwohner Athens aber starb. Irgendwann kommt die Seuche in den Aufzeichnungen nicht mehr vor, der Leser nimmt an, sie sei verschwunden, der Geschichtsschreiber wendet sich wieder dem Peloponnesischen Krieg zu.

Das Ende der Seuche kommt schleichend und benötigt keine großen Erzählungen. Den Endpunkt der Seuche bestimmt, wenn man so will, die Gesellschaft. In der aktuellen Titelgeschichte beschäftigen wir uns mit dem Ende der Covid-19-Pandemie. Mit dem Abflauen der Omikron-Welle wird nämlich der Ruf nach einer Exit-Strategie lauter. Sind wir dafür bereit? Alexander van Gerven und Matthias Fleischmann liefern in der Geschichte „Wir wollen endlich raus“ die Antworten dazu (Seite 26).

Ein Ende in der Affäre rund um die Sad-Abhörprotokolle ist indes noch lange nicht in Sicht. Davon geht auch Paul Köllensperger aus, Team- K-Chef und Oppositionsführer im Landtag. Karl Hinterwaldner hat mit ihm über die schwache Rolle der Opposition in dieser ganzen Geschichte gesprochen und darüber, warum es das „System Südtirol“ immer noch gibt (Seite 17).

Ein Ende der grausamen Tiertransporte fordern Tierschützer seit Jahren. Das Europäische Parlament will nun den Schutz von Tieren bei Transporten verbessern. Der EU-Abgeordnete Herbert Dorfmann will zudem auch Transporteure schützen – wenn sie „ordentlich“ arbeiten. Markus Larcher hat die Hintergründe recherchiert; im Gespräch mit Dorfmann sagt dieser: „Mir geht es auf die Nerven, dass man mich nun aufgrund eines gezielten politischen Schachzugs von Tierschutzlobbyisten und Grünen in Südtirol durch den Dreck zieht.“ (ab Seite 20)

In eigener Sache: „Was wollt ihr tun, damit wir euch künftig lesen?“ Das war eine der Fragen, die die Schülerinnen und Schüer der WFO Bozen ff-Redakteur Andrej Werth stellten. Vergangenen Freitag war er als Gast zum Politischen Forum an der Schule eingeladen. Zwei Stunden lang wurde über Journalismus und Medien diskutiert. Beide Seiten fanden das Gespräch interessant und spannend. Haben auch Ihre Schüler Lust auf eine solche Diskussion? Wir besuchen Sie gerne! Schicken Sie uns dafür eine Mail an: info@ff-bz.com.

Wir wünschen Ihnen eine anregende ff-Lektüre

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  • Arnold Mario Dall’Ò

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