Es geht um knallharte Interessen und viele Millionen Euro: Öffentlich-private Partnerschaften sorgen derzeit für Schlagzeilen im Lande. Zu Recht? Ein Blick auf das „Cura Resort“.
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
Aus ff 15 vom Donnerstag, den 14. April 2022

die derzeitige politische Krise auf Landesebene wirkt sich auch auf den gesellschaftlich wichtigen Bereich Gesundheitswesen aus. So jedenfalls beginnt eine Pressemitteilung der Fachgewerkschaft Öffentliche Dienste im SGB/Cisl. Der Umstand, dass es zurzeit keinen eigenen Gesundheitslandesrat gebe, sei „besorgniserregend“, so die Gewerkschaft. Seit Jahren warte man auf die Erneuerung des Kollektivvertrages auf Bereichs-ebene, auch fordere man seit Langem einen „permanenten Tisch der Sozialpartner“ zum Thema Pflege und Betreuungsnotstand. Am Ende heißt es: „Ein modernes Gesundheitswesen mit motiviertem Personal ist für unser Land unverzichtbar.“
Bleibt die Frage, was ein modernes Gesundheitswesen ausmacht? Baustellen gibt es jedenfalls genügend: Pflegemangel, Digitalisierung, Wartezeiten, um nur einige zu nennen. Dazu kommt der Trend Richtung Privatmedizin. Vor allem in den letzten Jahren schossen Privatkliniken und andere private Gesundheitseinrichtungen wie Pilze aus dem Boden. In der Folge verliert das öffentliche System viele gute Ärzte an die Privatwirtschaft. Zugleich werden die privaten Strukturen zunehmend vom Land finanziell gefördert. Wie passt das alles zusammen? Und auf welche Entwicklung können wir uns längerfristig einstellen? Norbert Dall’Ò ist diesen Fragen in der aktuellen Titelgeschichte nachgegangen. Ein spannendes und wichtiges Thema: ab Seite 22.
Indessen hat am Montag der SVP-Parteiausschuss getagt und den Vorschlag von Landeshauptmann und Parteiobmann für gut befunden. Will heißen: Der bisherige Gesundheitslandesrat Thomas Widmann soll nicht mehr Teil der Landesregierung sein. Diese wiederum soll verkleinert werden. Das Hauen und Stechen unterm Edelweiß wird wohl noch eine Weile andauern. Vielleicht, so hat Alexandra Aschbacher recherchiert, sind es am Ende ja die Frauen, die die SVP retten (Seite 14).
Abseits der provinziellen politischen Krise dauert der Krieg in der Ukraine nun schon an die sieben Wochen. Der Meraner Zeit-Journalist Ulrich Ladurner geht in seinem Essay für diese ff der Frage nach, ob Gewalt eine Lösung ist. Er nimmt darin auch Bezug auf die Belagerung Sarajevos, die vor 30 Jahren begann. Ein Thema, das Markus Larcher eingehender im Interview mit Andrea Rizzi Goldstein analysiert (ab Seite 44).
Wir wünschen Ihnen frohe Ostern und eine anregende ff-Lektüre
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