Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,

Aus ff 21 vom Donnerstag, den 26. Mai 2022

ff
Führungswechsel bei der ff: Georg Mair (links) und Karl Hinterwaldner übernehmen ab 1. Juli die Chefredaktion. Gemeinsam mit ff-Direktorin Verena Pliger (rechts) werden sie das Wochenmagazin in die Zukunft führen. Alexandra Aschbacher bleibt weiterhin Teil der Redaktion. © Alexander Alber
 

wir wollen an dieser Stelle einmal ganz unüblich mit einem lateinischen Spruch beginnen: „Tempora mutantur, nos et mutamur in illis“ – Die Zeiten ändern sich und wir uns mit ihnen. Das trifft auch auf die gesellschaftliche und wirtschaftliche Lage zu, in der wir uns zurzeit alle gemeinsam befinden. Die Preise steigen so stark wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Besonders die Kosten für Energie und für Nahrungsmittel gehen in die Höhe, der Ukraine-Krieg hat den Trend noch verschärft. Gleichzeitig können die Einkommen mit der allgemeinen Teuerung kaum Schritt halten.

Wir haben in diesem Jahr bereits mehrmals diese Problematik thematisiert, in der aktuellen Titelgeschichte greifen wir das Thema wieder auf. Es wäre jetzt unter anderem die Aufgabe der Politik, all diese Veränderungen sozialverträglich zu machen. Ob sie das auch wirklich tut – oder eher den Kopf in den Sand steckt, das hat Georg Mair recherchiert und analysiert, ab Seite 14.

Auch Medien waren in der Vergangenheit immer wieder mit Prozessen von Wandel und Veränderung konfrontiert. Internet und digitale Kommunikation sind zu einem zentralen, nicht mehr wegzudenkenden Bestandteil der Journalismusbranche geworden. Seit einigen Jahren bereits ist im Online-Journalismus das gesprochene Wort zum Trend geworden. Viele große Blätter podcasten mittlerweile. Das Wochenblatt Die Zeit etwa bietet inzwischen mehrere Podcasts an, darunter seit 2018 den transalpinen Podcast „Servus, Grüezi und Hallo“. Gestaltet wird er von Florian Gasser, Matthias Daum und Lenz Jacobsen: Ein Österreicher, ein Schweizer und ein Deutscher erklären sich gegenseitig, wie ihre jeweilige ­Heimat tickt.

Der Podcast hat auch in Südtirol einige Fans. Andrej Werth hat sich während des Journalismusfests in Innsbruck einen Auftritt der drei angehört und im Vorfeld mit dem Zeit-Journalisten Florian Gasser gesprochen. Der sagt: „Wenn ein Deutscher Österreich kritisiert, tue ich mich nicht schwer, Österreich zu verteidigen.“ Mehr dazu können Sie ab Seite 30 lesen.

Richtigstellung: In das Porträt von Valentin Hofer (ff 20/2022) hat sich ein Fehler eingeschlichen. Hofer war nicht der erste Kaffeeröster Südtirols, sondern der erste Kaffeesommelier des Landes. Wir bedauern den Fehler.

In eigener Sache: Die eingangs erwähnte lateinische Spruchweisheit findet sich auch in der ff bestätigt. In der Führungsetage steht in einigen Wochen ein Wechsel an. Georg Mair übernimmt ab 1. Juli als Chefredakteur die Nachfolge von Alexandra Aschbacher. Nach neun Jahren an der Spitze der ff-Redaktion tritt die 44-Jährige auf eigenen Wunsch zurück, um sich wieder vermehrt dem Schreiben zuzuwenden. Sie wird weiterhin als Redakteurin für die ff arbeiten.

Wir wünschen Ihnen eine anregende ff-Lektüre

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