Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,

Aus ff 26 vom Donnerstag, den 30. Juni 2022

Alexandra Aschbacher
legt nach neun Jahren ihr Amt als ff-Chefredakteuerin nieder. Um, wie sie sagt, sich wieder vermehrt dem Schreiben zuzuwenden. © Alexander Alber
 

auf den Tag genau vor neun Jahren hat Alexandra Aschbacher die Führung der ff – Das Südtiroler Wochenmagazin übernommen. Im Alter von 35 Jahren hatte sie Norbert Dall’Ò als Chefredakteur abgelöst. Damit war sie die erste Frau an der Spitze eines journalistischen Mediums in Südtirol.

Heute sagt sie: Kann sein, dass ich damals etwas größenwahnsinnig war. Von wegen! 459 Magazine sind unter ihrer Führung erschienen. Jede einzelne Ausgabe war Produkt ihres unbändigen Willens, zu gestalten und zu bewegen. Sie hat gesellschaftspolitische Themen gesetzt, über den Tellerrand geblickt, Neues probiert und anderes gewagt – textlich wie gestalterisch. Kurzum: Sie hat ihre eigene Linie geschaffen. Die ff ist unter ihrer Leitung inhaltlich gewachsen und thematisch vielfältiger geworden. Vor allem aber ist sie geblieben, was sie immer war: unabhängig, tiefgründig und niemandem verpflichtet.

Jetzt tritt Alexandra Aschbacher auf eigenen Wunsch zurück. Um, wie sie sagt, sich wieder vermehrt dem Schreiben zuzuwenden. Verständlich. Aschbacher zählt zu jenen Journalistinnen, die für ihren Job brennen. Dass sie der ff als Redakteurin erhalten bleibt, ist ein Glücksfall –
für alle Leserinnen und Leser, für unsere Redaktion und auch für ihren Nachfolger Georg Mair. Der bisherige stellvertretende ff-Chefredakteur wird ab 1. Juli die Chefredaktion der ff übernehmen. Georg Mair kennt das Magazin wie kaum ein anderer. Seit 1993, also seit 29 Jahren, ist er festes Mitglied der Redaktion. In diesen Jahren hat er sich nicht nur einen hervorragenden Ruf als Kulturjournalist gemacht, sondern er wusste überall dort hinzusehen, wo es wehtut, und kritisch zu hinterfragen, wo es nötig erscheint. Als stellvertretender Chefredakteur wird ihm Karl Hinterwaldner zur Seite stehen. Wie gut die beiden zusammenarbeiten, haben sie erst jüngst gezeigt, mit ihren gemeinsamen Recherchen zu den Sad-Abhörprotokollen.

Wir dürfen uns gewiss sein, dass das neue Führungsteam weiterhin Kante zeigen wird und offen und neugierig für Neues bleibt.

Lieber Georg, lieber Karl, ich wünsche euch ein gutes Gespür für Themen und Titel, bleibt knackig in euren Zeilen und zeigt weiterhin Mut.

Liebe Alexandra, ich danke dir für neun Jahre unermüdlichen Einsatz – schön, dass wir weiterhin von dir lesen dürfen.

Verena Pliger, ff-Direktorin

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  • Karl Hinterwaldner und Georg Mair

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