Die SVP gratuliert sich zum Achtungserfolg, wo sie verloren hat, und fährt Pyrrhussiege ein, wo sie gesetzt war: Gebhard, Schullian, Steger, Unterberger und Durnwalder bleiben in Rom, für Mayr reicht’s knapp nicht. Was das Ergebnis für die Partei bedeutet.
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
Aus ff 39 vom Donnerstag, den 29. September 2022
Italien hat gewählt. Es waren weniger Wählerinnen und Wähler als bei allen vorhergehenden Parlamentswahlen, das Ergebnis aber ist eindeutig: Giorgia Meloni und ihre äußerst rechten Fratelli d’Italia sind der Wahlsieger. Ihre Rechtskoalition, zu der auch Matteo Salvinis Lega und Forza Italia von Silvio Berlusconi gehören, wird – aller Voraussicht nach – die 68. Regierung bilden; Meloni wird die erste italienische Ministerpräsidentin.
Und was heißt das nun für Südtirol? In diesem Heft haben wir für Sie Hintergründe recherchiert und Analysen zusammengefasst: Wir fragen, ob die SVP gewonnen oder verloren hat, was die Ergebnisse für die Landtagswahlen bedeuten und wie Südtirol künftig in Rom auftreten wird. Eine der Fragen, die sich durch fast alle Beiträge zieht: Müssen wir Südtirolerinnen und Südtiroler nun Angst um unsere Autonomie haben? Die Antworten auf diese Frage und alle anderen Fragen lesen Sie ab Seite 14.
In den letzten Wochen wurde in Südtirol viel über Faschismus und Postfaschismus gesprochen. Giorgia Melonis Partei wurzelt schließlich im faschistischen Erbe. Nicht nur der Blick auf die Gegenwart ist also wichtig, sondern auch der auf die Vergangenheit. Vor 100 Jahren setzten Faschisten nach ihrem Marsch auf Bozen den deutschen Bürgermeister der Stadt Julius Perathoner und den gesamten Gemeinderat ab.
Ende Oktober 1922 folgte der Marsch auf Rom, beide Ereignisse hatten weitreichende Folgen. Günther Pallaver, Historiker, Politologe und ff-Autor, hat für diese Ausgabe einen Gastbeitrag über die beiden Märsche geschrieben – zu lesen ab Seite 30.
Nicht alles in diesem Heft handelt von Politik und Geschichte, es gibt auch andere Geschichten: Eine handelt von einem Treffen der Generationen. Die 102-jährige Adelina Sara Martini und die 14-jährige Frida Scolari Fabris haben sich übers Leben unterhalten. Es ist ein Gespräch zwischen zwei Frauen, die 88 Jahre Altersunterschied trennen. Moderiert hat das Gespräch Alexandra
Aschbacher. Ab Seite 44.
Alexander van Gerven war hingegen bei der Premiere von „Joe der Film“, dem neuen Film von Thomas Hochkofler. Ob er ihm gefallen hat? Das erfahren Sie ab Seite 56.
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