Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,

Aus ff 46 vom Donnerstag, den 17. November 2022

Johannes „Jonny“ Huber mit Alexander van Gerven
Johannes „Jonny“ Huber ist einer der ersten KFZ-Meister im Rollstuhl. Zumindest nennt er sich selbst so. Huber schraubt in seiner Werkstatt in der Handwerkerzone auf der Töll vor allem an Harley-Motorrädern. Alexander van Gerven hat ihn in seiner Werkstatt besucht – und ein Porträt über ihn geschrieben. Ab Seite 50. © Alexander Alber
 

in Südtirol gibt es letzthin mehr Fußballfans als früher. Grund dafür ist der FC Südtirol, der seit dieser Saison in der Serie B der italienischen Fußballliga spielt und dort gerade bella figura macht. Die Weißroten stehen aktuell auf Rang 7 der Tabelle – non male! Die Fußball-WM, die diesen Sonntag in Katar beginnt, sollte diese Begeisterung nochmal steigern.

Doch dem ist nicht so: Die Weltmeisterschaft steht in der Kritik. Nicht wegen des Sports, sondern vor allem wegen des Gastgebers. Von der Fußball-WM handelt die Titelgeschichte „Eigentor“ in diesem Heft. Karl Hinterwaldner schreibt: „Jetzt entdecken wir, dass es in den Ländern am Persischen Golf nicht gut bestellt ist um Menschenrechte, Arbeitsbedingungen oder Pressefreiheit. Dabei finanzieren wir diese Länder seit Jahrzehnten – und kaufen ihnen Öl und Gas fürs Autofahren und fürs Heizen ab.“ Ist die Kritik an Katar also eine Doppelmoral? Ab Seite 28.

Eigentore schießt derzeit auch die Regierungsmehrheit in Südtirol. Vergangene Woche erhielt der Beschlussantrag des Team K, die IDM umzubauen, eine Mehrheit im Landtag. Gegen den Willen der SVP. In den Wochen davor konnte man beobachten, wie die Wohnbaureform die Gräben in der SVP-Fraktion tiefer werden lässt. Norbert Dall’Ò hat sich mit dem IDM-Debakel auseinandergesetzt (ab Seite 14), Andrej Werth mit dem Streit rund um die Wohnbaureform (ab Seite 22). Beide sagen: „Die SVP blamiert sich gerade.“

Claus Gatterer war jemand, der immer auf Südtirol und seine politischen Verhältnisse geschaut hat. Der Journalist und Historiker hat sich mit seinem Buch „Schöne Welt, böse Leut“ ein publizistisches Denkmal gesetzt. Nun wurde das Buch neu herausgegeben. Georg Mair hat es mit den Augen von heute gelesen. Er schreibt: „Es ist ein Buch, das viel über die Gegenwart erzählt, wenn es die Vergangenheit beschreibt.“ Ab Seite 48.

In eigener Sache: „Wie kommt ihr zu euren Themen?“, lautete eine der Fragen, die ff-Redakteur Andrej Werth von Schülerinnen und Schülern im Realgymnasium Bozen gestellt bekommen hat. Die Zweitklässler arbeiten an ihrer Schülerzeitung und haben mit Werth über Journalismus und Medien gesprochen. Haben auch Ihre Schüler Lust auf eine solche Diskussion? Wir besuchen Sie gerne! Schicken Sie uns eine Mail an:
info@ff-bz.com.

Wir wünschen Ihnen eine anregende ff-Lektüre

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