ff-Recherchen ergeben: Nur 8,7 Prozent der 300 größten Betriebe im Land haben eine Frau an der Spitze. Wo Südtirol im internationalen Vergleich steht und warum es so wenige Frauen in den Unternehmen nach oben schaffen.
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
Aus ff 47 vom Donnerstag, den 24. November 2022

manchmal scheint die Zeit zu fliegen. Dass an diesem geflügelten Ausdruck etwas dran sein muss, merkt man meist mit einem Blick zurück: Als dieses Magazin das letzte Mal „Die einflussreichsten Südtirolerinnen“ gekürt hat, das war 2016, war die Welt noch eine andere: der Klimawandel ein fernes, beherrschbares Unding; ein Angriffskrieg in Europa undenkbar; Lockdowns, die schon wieder in Vergessenheit geraten, unbekannt.
Manche Fragen ändern sich hingegen durch die Zeit hin nicht. Was ist eigentlich Einfluss? Wer hat in Südtirol das Sagen? Messen, quantifizieren lässt sich das nur schwer. Einerseits gibt es die harten Fakten: Wer sitzt an den entscheidenden Schalthebeln? Wer hat das Geld, die finan-zielle Macht? Auf wen wird gehört? Auf der anderen Seite gibt es Eindrücke, Gespür – Beobachtungen, die wir in der Redaktion diskutiert haben. Herausgekommen ist eine Liste mit den 68 einflussreichsten Frauen Südtirols. Wer diese sind, lesen Sie ab Seite 24.
Eine reine Frage der Zeit schien vielen noch vor einem Jahr die erneute Kandidatur von Landeshauptmann Arno Kompatscher bei den Landtagswahlen im nächsten Herbst. Während Kompatscher mit seiner Bekanntgabe aber immer noch zögert, bringen sich andere über den Bauernbund bereits in Stellung (Seite 10). Oder auch noch nicht so ganz: Riccardo Dello Sbarba, 67, Landtagsurgestein der Grünen, zögert ebenfalls noch mit der Entscheidung, sich für eine eventuelle fünfte Legislatur zu bewerben. Im Interview mit Karl Hinterwaldner (ab Seite 14) fordert er den Landeshauptmann auf, sich auf eine „echte“ Koalition mit den Grünen einzulassen. Die SVP müsse mit der Politik der Widersprüche aufhören. Ein Beispiel von Dello Sbarba: „Sie versprachen das famose leistbare Wohnen und dann kommt die Wobi-Reform, die eine Verdoppelung der Mieten für die Sozialwohnungen und die Umwandlung der bisherigen unbefristeten in befristete Verträge zur Folge hat.“
Für lange Zeit wird Benno Neumair im Gefängnis sitzen. Am Wochenende fällte das Schwurgericht in Bozen, fast zwei Jahre nach der brutalen Ermordung von Laura Perselli und Peter Neumair, ein Urteil gegen deren Sohn: lebenslängliche Haft. Norbert Dall’Ò hat den Fall und den Prozess von Anfang an verfolgt. Seine Geschichte lesen Sie ab Seite 20.
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