Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,

Aus ff 21 vom Donnerstag, den 23. Mai 2024

Gerti ­Verdorfer (am Pult) hält die Lobrede auf die ­Sieger des Gabriel-­Grüner-Preises: Luis Parth, am Tisch (rechts), neben ihm Dolev Nahoom, der Musiker, den Parth und Noah Frischmann begleitet haben. © Uli Reinhardt
 

auf das Thema ihrer Reportage stießen Luis Parth und Noah Frischmann, als sie in ihrer Schule (Realgymnasium Schlanders) ein Plakat entdeckten. Es kündigte eine Jam-Session in der „Basis“ in Schlanders an – Musikerinnen und Musiker, die sich zufällig zusammenfinden, improvisieren zusammen. Parth und Frischmann, die beide ein Instrument spielen, fanden sich ein und trafen auf Dolev Nahoom, einen Musiker aus Israel, der sich in der „Basis“ niedergelassen hatte.

Ihre Reportage über Dolev hat ff in der vergangenen Woche gedruckt (20/2024). Parth und Frischmann haben ihn über Monate begleitet und mit ihm Musik gemacht. Dabei ist ein genaues Porträt dieses Menschen entstanden – vor dem Hintergrund des Krieges in Israel.

Ihre Reportage ist für den Gabriel-Grüner--Schülerpreis entstanden – er ist nach dem Stern-Reporter Gabriel Grüner benannt, der 1999 zusammen mit dem Fotografen Volker Krämer und ihrem Dolmetscher Senol Alit im Kosovo ermordet wurde. In fünf Workshops lernen Schülerinnen und Schüler der Oberschule, wie man eine Reportage in Wort und Bild erstellt – für die ff mit dabei ist Chefredakteur Georg Mair. Getragen wird der Preis von ff, Agentur Zeitenspiegel, deutscher Bildungsdirektion und Bildungsauschuss der Gemeinde Mals. In ihrer Lobrede sagte Gerti Verdorfer, Leiterin der pädagogischen Abteilung in der deutschen Bildungsdirektion: „Die Reportage ist lokal verortet und nimmt – in einer feinfühligen Sprache – die Welt hinein.“ Der Preis sei ein „wichtiges Projekt der Begabtenförderung“. Der Lohn: 1.000 Euro und ein Praktikum bei Stern und ff.

Der Preis wurde am vergangenen Freitag im Kulturhaus in Mals übergeben – gekommen war auch Dolev, der jetzt wieder im Vinschgau lebt. „Er hat uns inspiriert“, sagt Luis Parth, „der Text ist wie die Musik, die wir gemacht haben.“

Der Gabriel-Grüner-Preis ist jetzt zehn Jahre alt. 25 Jahre alt ist das Gabriel-Grüner-Stipendium. Es fördert die Erstellung einer Reportage. In diesem Jahr geht es an Hannes Jung (Text) und David Krenz (Fotografie). In ihrer Recherche geht es um einen Migranten, der in Kirchdorf, einem kleinen Ort in Sachsen, ein Wirtshaus mit indischem Essen neu beleben will.

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