Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,

Aus ff 04 vom Donnerstag, den 23. Januar 2025

Markus Larcher und Kurt Stauder
Bergführer Kurt ­Stauder im Gespräch mit Markus Larcher bei Landro. Stauder war ein Gesprächspartner für die Titelgeschichte in diesem Heft. Die Frage: Was hat der Titel Weltnaturerbe den Dolomiten gebracht? © Alexander Alber
 

sexueller Missbrauch ist ein Thema, das die -Kirche umtreibt – auch die Katholiken in Südtirol. Die Südtiroler Kirche hat jetzt die Fälle von Missbrauch in ihren Reihen von einer Münchner Anwaltskanzlei aufarbeiten lassen. Am Montag dieser Woche wurde die Studie in Bozen vorgestellt – und Bischof Ivo Muser überreicht. Andrej Werth, der sich schon seit Langem mit diesem Thema beschäftigt, war dabei und hat erste Schlüsse aus der Studie gezogen. Wen trifft sie besonders, wer hat sich wie verhalten, welche sind die eklatantesten Fälle? Ab Seite 44.

Wir bleiben dran, in der nächsten Ausgabe werden Andrej Werth und Karl Hinterwaldner sich noch ausführlicher in einer Titelgeschichte mit der Studie und deren Folgen beschäftigen. Wie geht die Kirche damit um, was für Konsequenzen zieht sie? Das Prinzip, nach dem sie bisher gehandelt hat, so Werth: „Versetzen, verschweigen, vertuschen“.

Der Titel „Weltnaturerbe“ für die Dolomiten war vor 15 Jahren ein großes Ereignis. Gedacht als Schutz für die Berge, die ob ihrer Schönheit so viele Menschen anziehen. Es ist ein komplexes Gebilde, gestückelt und über mehrere Provinzen verteilt, in sich widersprüchlich, schwer zu verwalten. War es ein Fehler, fragen sich heute viele Menschen, die Dolomiten zum Welterbe zu machen? Hat der Titel mehr geschadet als genutzt? Denn dieser Titel, so die Erfahrung, zieht noch mehr Menschen an. Markus Larcher hat recherchiert, was Sache ist, jenseits der Schwarz-Weiß-Malerei, und sich vor Ort erkundigt, was die Leute denken. Seine Titelgeschichte mit Fotos von Alexander Alber lesen sie ab Seite 32.

Miteinander reden ist in der Demokratie unerlässlich. Ohne Gespräch keine Demokratie. Wie steht es um den Dialog zwischen Mehrheit und Opposition, hat sich Alexandra Aschbacher nach der Sitzung des Landtages in der vergangenen Woche gefragt? Es ging dabei um die Ortstaxe und die Rolle des Tourismus für das Land. Sie kommt zum ernüchternden Schluss: „Die Debatten im Landtag sind fruchtlos, steril und lähmend. Die Mehrheit greift gerne auf Abwehr-rhetorik zurück.“ Ab Seite 16.

Wir wünschen Ihnen eine anregende ff-Lektüre

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