Der Sportkletterer träumt von Olympia und würde morgen früh nach Tokio verreisen.
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,

Kinder, so die landläufige Meinung, seien „laut, dreckig und teuer“. Das zugegeben etwas provokante Zitat haben wir auf die Titelseite dieser Ausgabe gestellt – mit dem Untertitel: „Warum wir Kinder dennoch lieben sollten“. Denn es ist ja so: Kinder sind unsere Zukunft. Ohne Kinder keine Familie, ohne Familien keine Gesellschaft, ohne Gesellschaften keine Menschheit.
Dennoch kommen immer weniger Babys auf die Welt, das ist in den meisten westlichen Ländern so, Südtirol bildet hier keine Ausnahme. 2024 verzeichnete man zwischen Brenner und Salurn rund 4.500 Geburten, so wenige wie niemals zuvor seit dem Zweiten Weltkrieg. Ganz anders war das in den Sechzigern: Damals erblickten regelmäßig mehr als 8.000 Babys das Licht der Welt, im Rekordjahr 1965 waren es 9.426 – mehr als doppelt so viele wie heute.
Warum ist das so? Wie kann es sein, dass die Menschen vor 60 Jahren noch so viele Kinder in die Welt gesetzt haben – und heute der Babysegen ausbleibt? Was sind die Gründe dafür? Was die Folgen? Was kann dagegen unternommen werden? Man kann aber auch andersherum fragen: Muss dagegen überhaupt etwas unternommen werden? In dieser ff-Ausgabe gehen wir umfassend auf diese Fragen ein. Weil das Thema so wichtig ist, drehen sich alle Geschichten im Heft um Kinder.
Karl Hinterwaldner hat sich zum Beispiel nach den Gründen für die Geburtenflaute erkundigt (zu lesen ab Seite 16). Alexandra Aschbacher hat bei Familienlandesrätin Rosmarie Pamer nachgefragt, was sie gegen den ausbleibenden Nachwuchs unternimmt (ab Seite 22). Silke Hinterwaldner hat die mangelhafte Kinderbetreuung unter die Lupe genommen (ab Seite 28); Markus Larcher hat sich nach den Folgen für Sozial- und Rentensystem erkundigt (ab Seite 32). Alexander van Gerven ist der Frage nachgegangen, ob sich das Mantra des Wachstums in Zeiten schrumpfender Gesellschaften noch aufrechterhalten lässt (ab Seite 36).
Matthias Hillebrand untersucht die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt (ab Seite 39). Andrej Werth hat ein Interview mit einem 14-Jährigen geführt (ab Seite 42). Leni Klotzner hat die Vorteile des geringeren Kindersegens recherchiert (ab Seite 45). Und Julia Staffler hat ein Porträt über die Großfamilie Lobis verfasst (ab Seite 52).
Wir wünschen Ihnen eine anregende ff-Lektüre
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