Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,

© Alexander Alber
 

1983, als die „Frauen für Frieden“ gegen die Stationierung von Mittelstreckenraketen in Natz-Schabs demonstrierten, hieß der Kampfruf noch „Frieden schaffen ohne Waffen“. Heute rüsten die Staaten auf, der Slogan ist: Frieden schaffen durch Waffen. Wie lässt sich Frieden schaffen? Darüber wird heute wieder erbittert gestritten.
Georg Mair hat für die Titelgeschichte in diesem Heft recherchiert, wie die Meinungen aufei­nanderprallen, auch in Südtirol, wo es wieder eine Welle des Protests gibt, vor allem gegen den Krieg in Gaza. Er hat dafür mit Pazifisten gesprochen, mit Theologen, Wissenschaftlern, mit Leuten, die Demos organisieren, mit Leuten, die glauben, dass man sich bewaffnen muss. Ab Seite 26.
Mit dem Philosophen Immanuel Kant zum Frieden kommen will der Soziologe Max Haller (er ist in Sterzing aufgewachsen und war lange Professor an der Uni Graz). Das Interview mit ihm lesen Sie ab Seite 31.
Die SVP regiert in Südtirol seit 76 Jahren, seit
80 Jahren gibt es sie. Und sie macht immer weiter, weil: Sie war nie irgendeine, sondern „die“ eine Südtirol-Partei. Doch die SVP, das zeigte sich auch an Festivitäten wie zu ihrem achtzigsten Geburtstag, komme von dieser Vergangenheit nicht los. Das schreibt Alexandra Aschbacher in ihrer Analyse über die Partei ab Seite 16. Zitat: „Läuft es schlecht für die Partei, dann werden die alten Helden zitiert – Silvius Magnago vorneweg. Aber das wirkt aus der Zeit gefallen, unpassend, ein leeres Ritual. Die Partei schwärmt wortreich von ihren Erfolgen, kommt die Rede auf Gegenwart, ist sie eher schweigsam, und wenn es um die Zukunft geht, da kommt sie geradezu ins Stottern. Ja, sie hat Angst vor ihr.“
Die ff-Talks am Mittwoch vergangener Woche widmeten sich dem Thema „Weitsicht Investment. Welche Geldanlage hat Zukunft?“ Rund 500 Menschen besuchten die Veranstaltung im Unternehmen WF Mechanik in Vahrn. Verena Pliger moderierte sie – und interviewte für dieses Heft Armin Weißenegger, der in Vahrn auf dem Podium saß. Der studierte Volkswirt leitet die Direktion „Finance & Tresury“ der Südtiroler Sparkasse. Im Interview spricht Weißenegger darüber, welche Aktien zu welchem Anlegertyp passen, zu lesen ab Seite 36. Die Bilder zum Abend sehen Sie ab Seite 90.
Zum Schluss noch eine kleine Korrektur. In der Titelgeschichte „Im Netz der Männer“
(ff 40/2025) haben wir den Begriff „Victim
blaming“ falsch geschrieben: „Victing blaming“ stand da zu lesen. Der englische Ausdruck meint die Täter-Opfer-Umkehr, bei der die Schuld des Täters für eine Straftat dem Opfer zugeschoben wird. Wir bedauern das Versehen. 

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