Leserbriefe

Ulli Mair und die Ratten

Aus ff 27 vom Donnerstag, den 06. Juli 2017

Leserbriefe
Leserbriefe © ff-Media
 

Norbert Dall’Ò in ff 25/2017 über eine Stellungnahme der freiheitlichen Landtagsabgeordneten zum Ius soli und zur Frage, wer „ein Südtiroler“ ist

Norbert Dall’Ò hat nicht im Ansatz verstanden, worum es beim „Ius soli“ geht. Erfunden wurde es von klassischen Einwanderungsländern, die jedem „Dahergelaufenen“ die Staatsbürgerschaft schenkten. Heute gilt es als unzeitgemäß, gerade in einer Zeit, in der Schindluder mit illegaler Einwanderung getrieben wird. In seiner gutmenschlichen und realitätsfernen Art kommt er dabei mit Beispielen wie Magnago und – auf der persönlichen Ebene – Dall’Ò daher. Für reguläre Einwanderung gibt es Einwanderungsgesetze und nach bestimmten Fristen und einer Bringschuld auch die Staatsbürgerschaft. Magnago mit illegalen Migranten aus Afrika zu vergleichen ist purer Hohn und Spott und große Frustration! Wenn Dall’Ò hart sein will, kann er einfach das Vaterland Österreich verklagen, weil es das Abstammungsprinzip und nicht das „Ius soli“ vertritt und weil Österreich bei den Südtirolern mit der Abstammung nicht konsequent ist.
Die wesentliche Frage ist doch: Wie viele Flüchtlinge hat der Gutmensch Dall’Ò in seinem Schlafzimmer aufgenommen? Dann darf er auch weiter Betroffenheit heucheln …
Ulli Mair, Bozen

Verstanden habe ich allerdings, worum es Frau Mair geht: die tatsächlich schwierige Problematik der Staatsbürgerschaft mit der Frage zu vermischen, wer „ein Südtiroler“ ist. Das ist es, was ich ihr nicht durchgehen lasse. Denn woher jemand stammt, darf keine Rolle spielen. Ihre Feststellung: „Ein Afrikaner, der in Südtirol zur Welt kommt, ist noch lange kein Südtiroler“, schürt Ressentiments („Dahergelaufene“!), dient der Sache nicht – und ist überdies Mumpitz. Wer, bittesehr, ist denn „ein Südtiroler“, und wer hingegen nicht? Außerdem ist mir nicht bekannt, dass es bei der Vergabe der Staatsbürgerschaft darum geht, ob jemand „ein Südtiroler“ ist. Zum Ius soli erwarte ich mir von einer Politikerin konkrete Argumente – und nicht auf Facebook gepostete Propaganda. nd

Leserkommentare

Kommentieren

Sie müssen sich anmelden um zu kommentieren.