Leserbriefe

In den Händen des Clowns

Aus ff 11 vom Donnerstag, den 15. März 2018

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In Italien regieren jetzt Populisten, und die SVP muss sich neue Freunde suchen. Titelgeschichte in ff 10/18

Ein Titelblatt muss provozieren, ganz klar, aber es muss nicht unbedingt in die Irre führen. „In den Händen des Clowns“ mit dem dämonenhaften Grillo liegt in mehrfacher Hinsicht schief. Satiriker würden sich dagegen verwahren, als Clowns zu gelten (vielleicht auch umgekehrt).
Grillo ist auch nicht mehr der politische Chef der 5-Sterne-Bewegung, und wenn schon clowneske Dämonen, warum spart ff Salvini, Berlusconi und Renzi aus? Es sind die beiden, Di Maio und Salvini, die jetzt bestimmen, wie’s weitergeht, schreibt dann Dall’Ò im Innenteil: Warum dann nicht diese beiden aufs Titelblatt?
Leider macht sich auch Dall’Ò nicht die Mühe, aufzuzeigen, was die beiden wollen oder etwa was ­Hunderte von 5SB-Parlamentariern in der vergangenen Legislatur geleistet haben, was 5SB-Regionalräte und Bürgermeister landauf, landab inhaltlich vertreten. Wenn die Italiener im Süden nichts anderes als einen funktionierenden Rechts- und Sozialstaat verlangen und neue Hoffnungsträger wählen, warum sollte man diese Kraft von vornherein dämonisieren? Über 330 5SB-Kandidaten sind ins Parlament gewählt worden, die Hälfte neu, die andere Hälfte ist bestätigt worden: auch sehr erfahrene Menschen, höchst qualifizierte Berufe, respektable Karrieren: Warum stellen Journalisten diese Bürger eigentlich als Populistenpack „in den Händen des Clowns“ hin?
In welchen Händen waren wir in Italien bisher, dass sich die Mehrheit der Wählerschaft für eine Alternative entschieden hat?

Thomas Benedikter, Frangart

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