Leserbriefe

Jünger und gesünder

Aus ff 19 vom Donnerstag, den 09. Mai 2019

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Richtiges und falsches Essen: Titelgeschichte in ff 16/19

Wenn trotz umfassender Ernährungsberatung von der Universität bis zur Friseurin und meterweise Beratungsliteratur in Buchhandlungen immer mehr Probleme mit ernährungsabhängigen Krankheiten in der Plusvariante Fettsucht und der ­Minusvariante Magersucht auftreten, ist das paradox.
Uns Menschen droht eine evolutionäre Basiskompetenz, die Auswahl der richtigen Nahrungsmittel in der
richtigen Menge und zum richtigen Zeitpunkt, verloren zu gehen.
Neben Faktoren wie Industrienahrung mit versteckten Zuckern, Fetten und in ihrem Zusammenwirken völlig ungeklärten Zusatzstoffen und den zum Teil absurden und sich widersprechenden ernährungsreligiösen Heilslehren, ist die ­ständige Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln für unser immer noch verhaltenssteuerndes archaisches Programm des Jägers und Sammlers fatal.
Wir sind die Jäger und Sammler im Supermarkt!
Was uns fehlt, sind Nahrungspausen und die zum Erwerb der Nahrung notwendige ­Bewegung. Entscheidende Faktoren, um gesund alt zu werden, sind eine vegetarisch orientierte Mischkost, maßvolle Kalorienreduktion – aufhören, wenn es am
besten schmeckt – und das gelegentliche Intervallfasten: Phasen von 16- bis 24-stündiger Nahrungskarenz.
Darüber hinaus sollten Qualität, Schönheit, Freude, ­Poesie und Lust Leitsterne unseres Ernährungsverhaltens sein.

Rolf Klaus Friedrich, Meran

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