Ein Riss geht durch die europäischen Generationen, sagt Politikwissenschaftlerin Elisabeth Alber. Das ist aber nicht die einzige Herausforderung für die Europäische Union. (Interview zu: "Europa geht in Verlängerung".)
Leserbriefe
Auf, auf!
Aus ff 22 vom Donnerstag, den 30. Mai 2019
ff 21/19 präsentierte die Südtiroler Spitzenkandidaten für das EU-Parlament.
Wenn es die EU nicht gäbe, man müsste sie erfinden: als perfekten Sündenbock für alles und jedes! Fast alles, was der EU von besonders national gesinnten Wahlkämpfern und Medien in die Schuhe geschoben wird, kommt ja aus den Nationalstaaten. Diese behalten sich alle wichtigen Befugnisse vor: Steuern, Soziales, Sicherheit, Justiz, Verteidigung, Außenpolitik, Außengrenzschutz ... Auch jene Zuständigkeiten, mit denen ein Staat allein weltweit heutzutage lachhaft wenig bis gar nichts ausrichtet.
Die Schuld für ihr eigenes Versagen schieben die Lautsprecher der nationalstaatlichen Beschränktheit dann auf „Brüssel“. Auf die „Eurokraten“ der EU-Kommission (die weniger Angestellte hat als zum Beispiel die Stadt Köln). Oder auf die Europaparlamentarier (die weniger sind und weniger verdienen als die Parlamentarier in Rom!).
Sehr praktisch, diese Sündenböcke: Man jammert über ihre angebliche Übermacht, um ihnen ja keine echte Macht einzuräumen – außer der Mühsal, unzählige Minianliegen nationalstaatlicher Lobbys in Kompromisse umzusetzen (was dann wieder von den Urhebern selber angeprangert werden kann).
In Moskau, Washington, Peking, Istanbul, und so weiter wird man sich freuen, wenn sich Teile der EU-Wählerschaft ins eigene Fleisch schneiden.
Georg Schedereit, Meran
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