Die Ausgangssperre stürzt viele Familien und Unternehmen in eine nie dagewesene Existenzkrise. Staat und Land öffnen den Geldhahn, um das Schlimmste zu verhindern. Der Unmut in der Bevölkerung steigt trotzdem.
Leserbriefe
Wie lange halten wir das aus?
Aus ff 17 vom Donnerstag, den 23. April 2020
In den letzten Ausgaben der ff berichteten wir über die Auswirkungen von Covid-19 auf Politik, Gesellschaft und Wirtschaft
Martin Taschler, Percha:
Mir fällt auf, dass es nur wenige kritische Stimmen zu den verordneten Corona-
maßnahmen gibt. Ich finde es schade und manchmal ziemlich irrsinnig:
wenn Kinder nicht Ihre Eltern besuchen dürfen, Enkel nicht Ihre Großeltern;
wenn Menschen allein sterben müssen und Angehörige sich nicht mal verabschieden dürfen;
wenn Menschen für Tätigkeiten, für belanglose Dinge bestraft werden;
wenn Parkbänke mit Bändern abgesichert werden;
wenn Bürgermeister und Bürger Bilder in sozialen Netzwerken verbreiten;
wenn Herr Gänsbacher sagen darf, „mittelmäßige Menschen treffen mittelmäßige Entscheidungen“;
wenn all die Zahlen und Fakten nicht auch mal einer kritischen Überprüfung unterzogen werden.
Mir ist durchaus bewusst, dass es besondere Schutzmaßnahmen braucht, und wenn diese mit der Gesundheit und dem Schutz von Menschenleben begründet werden, dann müsste Rauchen längst schon verboten sein, und Alkohol auch.
Ich wünsche mir mehr Offenheit und Diskussion und mehr Mut, nicht alles hinzunehmen. Die jetzt gelebte Solidarität ist schön und richtig, aber nach der Krise werden wir noch viel mehr davon brauchen.
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