Leserbriefe

War das was?

Aus ff 45 vom Donnerstag, den 05. November 2020

Die Helden des Lockdown im Frühjahr: beklatscht und dann vergessen. Titelgeschichte in ff 43/20, 

Es ist immer noch nicht so, dass die Sozialberufe selbstverständlich ihren Platz bekommen. Die Soziallandesrätin spricht öfters von der Notwendigkeit, 360 Grad zu denken, in dieser Denke müssen die Sozialberufe endlich ihren Platz bekommen. Die „Task Force Senioren“ besteht aus Vertreterinnen des zuständigen Landesamtes, dem Verband der Seniorenwohnheime, den Führungskräften in der Altenbetreuung, des Sanitätsbetriebes, der Pflegedienstleiter, des Psychologischen Dienstes, des Bevölkerungsschutzes und den ärztlichen Leiterinnen der Seniorenwohnheime, es fehlen die Sozialberufe. Das gleiche in der „Task Force Sozialdienste“.

Warum? In der Bewältigung der Pandemie müssten die Inter- und Multiprofessionalität doch im Vordergrund stehen. Für eine anspruchsvolle Gesellschaft ist eine gute Versorgung selbstverständlich. Weniger selbstverständlich ist der Wert und die Anerkennung derer, die in diesen Berufen arbeiten. Die Arbeit der Beschäftigten in den Sozialdiensten ist für das Funktionieren einer Gesellschaft unerlässlich, das hat man/frau im Lockdown erkannt. Wir weisen seit circa zehn Jahren auf Missstände hin, ohne dass wir nachhaltige Maßnahmen zur Optimierung der Rahmenbedingungen und Lohngerechtigkeit für die Sozialberufe mit Fachausbildung erreichen konnten.

Während der Covid-19- Pandemie, wurden wir zu Heldinnen stilisiert. Aber nur die Wichtigkeit von Berufen erkennen und sich zu bedanken, ist zu wenig. Die Zeit der Versprechen muss vorbei sein, sonst wird das System unglaubwürdig, sonst werden viele den Sozialberuf hinter sich lassen.Wir werden das Landesgesetz für die Sozialberufe und den Berufskodex, welcher vom Landesverband eingebracht wurde und nun mit den SVP- Frauen geschrieben wird, mit aller Kraft vorantreiben. Wir werden die Möglichkeit einer Fachgewerkschaft prüfen, welche sich für die Belange der Sozialberufe einsetzt, damit diese nicht nur als Beiwerk verhandelt werden.

Für den Landesverband der Sozial­berufe, Marta von Wohlgemuth, Bozen

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