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Leserbriefe
Trügerisches Idyll
Aus ff 27 vom Donnerstag, den 08. Juli 2021
Schildkröten im Brixner Lido: „Bild der Woche“ in ff 24/21
Es ist in der Tat ein Trugschluss zu glauben, dass Rotwangenschmuckschildkröten in unseren Breiten langlebig sind, und sie als Allesfresser zu bezeichnen, ist auch nicht richtig. Trügerisch ist das idyllische Bild vielmehr deswegen, weil es sich um einen nicht ersichtlichen harten Überlebenskampf dieser Tiere handelt, der sie bei Ermangelung des richtigen Futters zwingt, jede mögliche Futterquelle zu testen.
So sind beispielsweise gesunde Fische zu keinem Zeitpunkt durch Schmuckschildkröten gefährdet, kranke oder tote Fische hingegen werden verzehrt. Im Ökosystem übernehmen sie heute allenfalls die natürliche Rolle von Emys orbicularis und besetzen die Nische der hier ausgerotteten europäischen Sumpfschildkröte.
Schmuckschildkröten sind Wildtiere mit artspezifischen Wärme- und Ernährungsbedürfnissen, in beiden Punkten dürften sie in Brixen nicht auf ihre Rechnung kommen, das heißt, dort haben wir zu wenig Sonnentage bei im Schnitt zu niedrigen Temperaturen, und es fehlen die typischen Futterpflanzen der Tiere, die sie auch nur bei entsprechenden Temperaturen verdauen können. Insgesamt also kein Honigschlecken für diese Sonnenanbeter, eher ein langsames Abnehmen der Widerstandskraft bis hin zum schmerzhaften Tod, der meist durch Lungenentzündung aufgrund der für Schmuckschildkröten widrigen Brixner Wetterverhältnisse erfolgt. Ein fürwahr trügerisches Idyll.
Petra Steiner, Michi Galler, Artenschutzzentrum St. Georgen
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