Leserbriefe

Jeder kennt das Problem, keiner tut etwas

Aus ff 45 vom Donnerstag, den 11. November 2021

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Der Pflegenotstand in ­Südtirol: Leitartikel in ff 44/21

ff-Chefredakteurin Alexandra Aschbacher bringt in ihrem Leitartikel die Situation auf den Punkt. Was wir als Landes­verband der Sozialberufe ergänzen möchten, ist der Bezug zu den Sozial­berufen und den Sozialdiensten. Es ist in Südtirol immer noch so, dass das Sozialwesen nicht parallel zum Gesundheits­wesen wahrgenommen wird.

Auch dort trifft die Covid-19-­Pandemie mit ­voller Wucht auf den Pflegenotstand, der dieselben Ursachen und denselben Hintergrund hat, und auch dort rollt „die Lawine“ unaufhaltsam weiter.

Es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht über die Aus- und Folgewirkungen der Covid-Pandemie im Bereich der Pflege und Betreuung berichtet wird, und zwar aus unterschiedlichen Perspektiven. Aus der Perspektive der betroffenen Menschen, der Angehörigen, der Dienste und der Organisationen, welche sich um die Rechte der betroffenen Menschen kümmern.

Beim aktuellen Pflege­notstand handelt sich um ein deutlich größeres, strukturelles Problem, und die Ur­sachen dafür sind vielschichtig.

Wir befinden uns in einer Pattsituation, die sich auf die betroffenen Menschen und deren Angehörigen genauso fatal auswirkt wie auf die Pflege und Betreuungs­kräfte selber. Wir müssen diesen „Teufelskreis“ unterbrechen, Pflege und Betreuung sicherstellen und diesen „Krieg unter den Armen“ beenden, sonst werden wir auf beiden Seiten eine hohe Opferbilanz haben.

Marta von Wohlgemuth, Bozen, Geschäftsführung des Landes­verbandes der Sozialberufe

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