Leserbriefe

Geschäft Studium

Aus ff 30 vom Donnerstag, den 28. Juli 2022

Zitat
 

Südtirol kauft Ausbildungs­plätze für Mediziner. Wie das geht und was das kostet, haben wir in ff 27/22 geschrieben

Wer die Diskussion rund um die Medizinerausbildung im Lande in den vergangenen Jahren verfolgt hat, wird langsam irre. Was hat es da nicht schon alles an unterschiedlichsten Meldungen und Verlautbarungen gegeben, seit nunmehr nahezu zwei Jahrzehnten.

Da wurde, Landesrat Theiner war damals für die Gesundheit zuständig, über Jahre und mit nicht unbeträchtlichem finanziellen Aufwand für diverse Gutachten über die Errichtung einer Medical School sinniert.

Theiners Nachfolgerin hatte andere Prioritäten. Dann kam Thomas Widmann. Der hatte erkannt, dass es die Ausbildung der Ärzte im Lande braucht, wenn wir angemessene medizinische Versorgung wollen. Gemeinsam mit dem Landeshauptmann eilte er deshalb nach Rom und kam recht aufgeräumt zurück mit der Meldung, dass der Ärzteausbildung im Lande nichts mehr im Wege stünde. Geschehen ist nichts.

Nach geraumer Zeit aber meldete sich das zuständige Ressort wieder und ließ wissen, dass man sich für einen anderen Weg entschieden hätte und für Südtiroler Medizinstudenten Ausbildungsplätze an ausländischen Unis kaufen werde. Auch eine Lösung, wiewohl nicht eine optimale. Dass diese Plätze dann an einer Außenstelle einer rumänischen Universität für sündteures Geld gekauft wurden und die Anerkennung der dort erworbenen Titel und Prüfungsabschlüsse ungeklärt ist, musste dann allerdings sehr überraschen. Ist doch die Frage der Anerkennung der Studientitel im Falle einer privaten Bildungseinrichtung das Erste, was es zu klären gilt.

Nun aber wieder eine neue Nachricht, eine, die erst wenige Tage alt ist. Der Präsident der Claudiana, Doktor Eisendle, eröffnet uns, dass man die Zusammenarbeit mit einer staatlichen italienischen Universität plane und nun doch im Lande, und zwar an derselben Claudiana, eine

Ärzteausbildung starten werde, und das schon nächstes Jahr. Nun darf man ja gespannt sein.

Hans Punter, Meran

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