Warum Landeshauptmann Arno Kompatscher bis zuletzt gezögert hat. Und warum mit seiner Bereitschaft auf eine 3. Amtszeit die Konflikte in der SVP nicht gelöst sind.
Leserbriefe
Wie lange noch?
Aus ff 49 vom Mittwoch, den 07. Dezember 2022
Der Landeshauptmann und seine Partei: Titelgeschichte in ff 48/22
Die Frage bei der Wiederkandidatur von Arno Kompascher ist, ob seine Partei, die mit einem Koalitionspartner die Landesregierung stellt, in der Lage ist, verantwortlich unser Land zu regieren.
Die Landesregierung und der Landeshauptmann haben sich immer mehr zu willfährigen Umsetzern der Wünsche der Verbände der Hoteliers und der Bauern mit ihren roten Hähnen entwickelt. Die in den letzten Jahren und Monaten verabschiedeten Landesgesetze und Initiativen, siehe Landesraumordnung, Gästekarten oder Immobiliensteuer Gis, bevorzugen eindeutig diese Lobbys.
Sie dividieren das Land in eine Schicht von Privilegierten mit Macht und den Rest der Bevölkerung, der durch seine Steuerabgaben dieses Missverhältnis auch noch finanzieren muss.
So kann ich getrost behaupten, dass der Arbeitnehmerflügel in der Sammelpartei nur noch ein Schatten seiner selbst ist. Die Wohnbaureform, welche ein wenig dem Mittelstand und eben den Arbeitnehmern zugedacht wäre, kommt nicht vom Fleck. Maßnahmen der oben genannten Lobbys hingegen werden sofort durch den Landtag gewunken. Nun decken die hohe Inflation und fehlende Begleitmaßnahmen bei den Lohnerhöhungen dieses Missverhältnis immer mehr auf.
Die Sammelpartei ist zutiefst verunsichert, denn selbst über Jahrzehnte treue Gewohnheitswähler fangen an, Unmut zu äußern, und drohen von der SVP abzufallen.
Die Südtiroler Gesellschaft ist eindeutig zweigeteilt in eine Minderheit von Privilegierten und einer großen Mehrheit, die keine Lobby mehr hat, aber diesen Zustand ertragen muss.
Wir können uns auf ein spannendes Wahljahr freuen.
Erwin Mayr, Toblach
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