In Südtirol gibt es in jeder Gemeinde zumindest ein Geschäft. Aber bleibt das auch so? In Deutschland muss man bereits die Nahversorgung neu erfinden.
Leserbriefe
Das Verkehrs-Desaster
Aus ff 12 vom Donnerstag, den 23. März 2023
Alle wollen weniger Verkehr – aber er wird mehr und mehr. Was tun? Titelgeschichte in ff 11/23
Jeder Lkw weniger über den Brenner, jeder Pkw weniger auf unseren Straßen, ist ein guter Lkw beziehungsweise Pkw. Ich lese aus dem Interview mit Fercam-Chef Thomas Baumgartner mit Befremden heraus, wie sich Wirtschaft und Tourismus gegenseitig den schwarzen Peter zuschieben.
Anstatt langfristig gemeinsam wirksame Maßnahmen zu treffen, die den Verkehr verringern, wird der dreispurige Ausbau der Brennerautobahn verlangt. Kein Wort über sinnlose Lkw-Leerfahrten; kein Wort über das skandalöse Hin- und Herkarren von Waren, etwa von Nordseekrabben, die in Marokko geschält und dann wieder zurückgekarrt werden (eines von unendlich vielen Negativbeispielen); kein Wort über den aus tierethischer Sicht verwerflichen Transport von jährlich 1,4 Milliarden Tieren quer durch Europa – zig Tausende über die Brennerroute mit potenten Südtiroler Playern; kein Wort über die Verletzung des Verursacherprinzips in Bezug auf die Umweltkosten.
Mein Eindruck ist, dass wir noch meilenweit davon entfernt sind umzudenken und die wirtschaftlichen Interessen konsequent mit den sozialen und ökologischen Belangen auszugleichen. Die vielbesprochene und dringlich nötige Nachhaltigkeit schaut anders aus. Ist den handelnden Akteuren immer noch nicht bewusst, dass uns das Wasser bis zum Hals steht und dass wir aus kurzsichtigem wirtschaftlichem Kalkül weiterhin dabei sind, massiv die Lebensbedingungen unserer Enkel und Urenkel zu verschlechtern?
Martin M. Lintner, Brixen/Innsbruck
Weitere Artikel
-
-
Tricolore auf halbmast
Seit 2016 gehört der Alto Adige der Athesia. Was ist aus der Tageszeitung geworden, die seit 1945 zur DNA der Italiener im Land gehörte?
-
Karima sucht eine Heimat
Ein Mädchen und ihre Familie sind aus Afghanistan nach Österreich geflohen. Der Weg war lang, jetzt fragt sich Karima: „Wer bin ich in diesem fremden Land?“
Leserkommentare
Kommentieren
Sie müssen sich anmelden um zu kommentieren.