Leserbriefe

Sie taten es nicht

Aus ff 15 vom Donnerstag, den 13. April 2023

Das Attentat auf das Polizei­regiment Bozen in der Via Rasella 1944 – Kolumne von Florian Kronbicher in ff 14/23

Als Historiker irritiert mich Kronbichlers Unterstellung, das Polizeiregiment Bozen sei ein SS-Bataillon gewesen. In Wirklichkeit handelte es sich um eine Einheit der Ordnungspolizei, die nicht Teil der SS war und deren Angehörige auch keine SS-Symbole trugen.

Die 33 von den kommunistischen Partisanen ermordeten Südtiroler hatten den einfachen Dienstgrad eines „Unterwachtmeisters der Polizei“ und trugen grüne Polizeiuniformen, keine ­soldatischen Uniformen.
Es handelte sich um eher ältere Jahrgänge, da die ­Jungen bereits alle an der Front waren. Die Ältesten waren vom Jahrgang 1901, also 43 Jahre alt.

Die Überlebenden weigerten sich an den Erschießungen teilzunehmen, da es sich durchwegs um gläubige Katholiken handelte, wie Kommandant Dobrick meldete. Im Übrigen bestanden die vier Südtiroler Polizeiregimenter Bozen, Brixen, Schlanders und Alpenvorland vor allem aus Dableibern, also italienischen Staatsbürgern, da diese im Jänner 1944 zur Ableistung des Kriegsdienstes verpflichtet wurden und sich viele für ein Polizeiregiment entschieden.

Otto Mahlknecht, Bozen

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