Mehrere Frauen und Männer aus Ladinien kandidieren bei der Landtagswahl im Oktober. Unser Autor Erwin Valentini richtet einige Fragen an sie – mit der Bitte um Antwort.
Leserbriefe
Visionen für die Bildung
Aus ff 34 vom Donnerstag, den 24. August 2023
Warum es an Südtirols Schulen nicht so weitergehen kann
In einer sich ständig wandelnden Gesellschaft ist es von entscheidender Bedeutung, dass Schulen nicht nur den aktuellen Anforderungen gerecht werden, sondern auch vorausschauend planen und handeln. In dieser Hinsicht sind Visionen der Motor für innovative Veränderungen im Bildungssystem. Im Kontext des Südtiroler Bildungsbereichs hatten diese jedoch bisher leider keinen breiten Fokus.
Die alleinige Betonung der Inklusion reicht nicht aus, da die Herausforderungen weit über die Bereitstellung angemessener Ressourcen für Schüler mit Behinderungen hinausgehen. Es ist notwendig, eine Schulkultur zu schaffen, die Vielfalt als Bereicherung ansieht und alle Schüler, unabhängig von ihren individuellen Eigenschaften, fördert. Dies erfordert eine umfassende Aus- und Weiterbildung für Lehrkräfte, um ihnen die erforderlichen Werkzeuge zur Verfügung zu stellen, um auf die unterschiedlichen Bedürfnisse ihrer Schüler einzugehen.
Darüber hinaus müssen Visionen im Bildungsbereich auch die fortschreitende Digitalisierung berücksichtigen. Schüler müssen auf die Anforderungen einer digitalisierten Welt vorbereitet werden, was bedeutet, dass der Einsatz von Technologie im Unterricht und die Förderung von Medienkompetenz essentiell sind. Gleichzeitig sollte jedoch darauf geachtet werden, eine ausgewogene Balance zwischen traditionellem Lernen und digitalen Ressourcen zu finden. Das Abzielen auf die schulischen Grundfertigkeiten muss weiterhin im Fokus bleiben: Schreiben, Lesen, Rechnen sind und bleiben nach wie vor elementare Bausteine.
Individuelles Lernen muss ebenfalls ein zentrales Element der Bildungsvisionen sein. Jeder Schüler hat unterschiedliche Fähigkeiten, Interessen und Lerngeschwindigkeiten. Eine zeitgemäße Schule muss Methoden anbieten, die es ermöglichen, den Unterricht auf die Bedürfnisse jedes Einzelnen anzupassen. Dies impliziert kleinere Klassen-größen, differenzierte Lehransätze und die Möglichkeit zur gezielten individuellen Förderung.
Neben diesen Aspekten ist auch die Förderung von interkulturellen Kompetenzen unerlässlich. In einer globalisierten Welt ist die Fähigkeit, mit Menschen aus verschiedenen Kulturen zusammenzuarbeiten und zu kommunizieren, von eminent großer Bedeutung. Insgesamt zeigt sich, dass eine zeitgemäße Schule im Südtiroler Bildungsbereich Visionen benötigt, um den vielfältigen Herausforderungen der Zukunft zu begegnen. Visionen, wie sie die Südtiroler Politik, an vorderster Stelle Landesrat Achammer, bisher leider nicht hatte.
Eine nachhaltige Veränderung im Südtiroler Bildungssystem herbeizuführen, ist nötiger denn je. Es bedarf ganzheitlicher Lösungen, um Südtirols Schulen in die Zukunft zu führen! Da hilft kein schneller Flickenteppich von Psychologen und pädagogischen Assistenten.
Florian Leimgruber, Sand in Taufers
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