Leserbriefe

Imperium Kronplatz

Aus ff 39 vom Donnerstag, den 28. September 2023

Seilbahnen, Hotels, Museen und jetzt die Busse. Titelgeschichte in ff 37/23 über die Geschäfte der Liftkönige

Die Erfolgsgeschichte der Kronplatz Holding beeindruckt. Mit großen Investitionen „verbraucht“ man Natur und Landschaft. Man macht sich den Berg zu eigen, lässt Willkür walten und scheffelt mit großer Tüchtigkeit ein enormes Vermögen.

Natürlich sind Tourismus und der allgemeine Wohlstand der Talschaft mitgewachsen. Große Anerkennung!

Retten wir damit unsere Zukunft? Es wird so viel investiert wie noch nie! Klimawandel, Umwelt- und Naturschutz, soziale Probleme usw. bleiben unbeachtet. Die Natur scheint „zurückzuschlagen“. Die klimatischen Ereignisse sollten uns zu denken geben. Könnte diese Holding zum Nahverkehr nicht auch das krisengeschüttelte Soziale und die gebeutelte Kirche übernehmen? Diese stehen zwar den wirtschaftlichen Absichten im Wege, aber Leben, Leiden und Tod ist etwas, das uns alle trifft.

Dem Ausbau von Skianlagen (Pisten) wird der Wald nicht mehr im Wege stehen. Dafür sorgt der Borkenkäfer, der bejammert, aber nicht verfolgt wird. Der fehlende Schnee bereitet auch keine Sorgen; die Verwandlung von Wasser zu Schnee ist erprobt. Trotz Gletscherschwund steigt der Meeresspiegel an. Eine Wasser-Entnahme wird daher niemanden stören. Bedarfs-Energie erfindet die künstliche Intelligenz. Was den CO2-Ausstoß betrifft, passen wir unser Leben und jenes der Natur zeitgemäß an. So schnell gibt die kapitalistische Gesellschaft nicht auf!

Wir haben eine Autonomie mit „Sonderwegen“ – „sonderbare Wege“! Das Welt-Natur-Erbe dient der Werbung, nicht dem Erhalt, und dort können sich die touristische und die einheimische Gesellschaft austoben. Dieses Wunderland betrachten wir von oben; mithilfe der Hubschrauberflüge, versteht sich. Stauverkehr ermöglicht den Blick auf die Besonderheiten der Landschaft. Auf den Transitverkehr wollen wir nicht verzichten: Wir rühmen uns als Bindeglied. Stehender Verkehr hat weniger Unfälle! Almweiden dienen den gealpten Tieren, damit Wolf und Bär satt werden können. Um die genannten Raubtiere zu bekämpfen, wäre die Treffsicherheit unserer Biathleten gefragt. Die Argumente der Naturschützer, dass Haustiere auch geschlachtet werden, hält man dagegen. Chaos pur – in der sterbenden Natur!

Konrad Renzler, Rasen-Antholz

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