Leserbriefe

Die 50 Reichsten

Aus ff 49 vom Donnerstag, den 07. Dezember 2023

 

Wer die Leute sind, die ­Südtirol und unsere ­Wirtschaft lenken. Titel­geschichte in ff 47/23

Ohne eine Neiddebatte anzetteln zu wollen, ist es doch sehr frappierend, wie es den 50 Reichsten ­gelungen ist, ihr Vermögen in zehn ­Jahren zu verdoppeln, ­während die Kaufkraft der Löhne rückläufig war.

Es ist evident, dass ­Vermögen Vermögen schafft und dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass hier keine Besteuerung stattfindet, ­während es dem Arbeit­nehmer durch die hohe Steuer­last zunehmend schwerer fällt, sich ein kleines Vermögen zu schaffen. Es ist also nicht zu ver­wundern, wenn die Reichen reicher und die Armen ärmer werden beziehungsweise der Mittelstand immer mehr droht, in die Armutsfalle zu tappen. ­Unternehmensgewinne ­werden durch die Steuergesetze begünstigt, indem Sonderabschreibungen, Steuergut­haben und steuerfreie Erträge eingeführt werden.

Schlagendes Beispiel hierfür sind die Firmen Intercable und Athesia, welche auf ihre Millionengewinne durch die Veräußerung von Beteiligungen keine Steuern zahlten und entsprechende Steigerungen ihrer Nettovermögen zu verzeichnen hatten. Auch die Steuerbefreiung der Covid-Beihilfen fallen in dieses Schema. Von solchen Steuergeschenken kann Otto-Normalbürger nur ­träumen, denn dem Klein­sparer werden die ­Dividenden doppelt und dreifach be­steuert, da die Beträge zu klein sind, um die Spesen für die Steuerrückerstattung zu decken.

Ich gehe jedoch davon aus, dass die Reichen nach dem Wahlspruch leben, wonach Wohlstand verpflichtet, und etwas von diesem für gemeinnützige Zwecke einsetzen, womit dann die Neiddiskussion vermieden werden kann.

Norbert Kaserer, Naturns

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