Leserbriefe

Ge(g)(a)enderte Sprache

Aus ff 02 vom Donnerstag, den 11. Januar 2024

Ist die Rücksicht auf die Geschlechter beim Reden und Schreiben richtig? Oder eine Verhunzung der deutschen Sprache?

Wenn wir Ultner früher von unseren Vinschger-Nachbarn sprachen, meinten wir gleicher­maßen alle: die Mander­leit, die Weiberleit und die Schnolser.

Heute wird uns von g­­­enderinfizierten Schreibenden und Sprechenden in den verschiedenen Medien, d. h. von allerlei Schreiberlingen und Sprecherlingen, unterstellt, nur die Vinschger Männer zu meinen, wenn wir von den Vinschgern reden. Vinschgerinnen und Vinschger muss man jedenfalls sagen.

Aber weitaus besser ist es, einen Begriff aus dem ebenso reichen wie ­verrückten Repertoire gegenderter Verunstaltung der Sprache zu verwenden wie z. B. VinschgerInnen, Vinschger_innen, Vinschger:innen, Vinschger*innen oder Vinschgernde.

Ich frage mich schon längst: Müssen wir tatenlos zusehen, wie unsere schöne deutsche Sprache im Namen der Genderideologie die Etsch hinuntersaust? Wo bleibt die Stellungnahme der Sprach­experten bei den Lehrerverbänden, beim Pädagogischen Institut, bei der Sprachstelle im Kulturinstitut und bei der Universität zum fortschreitenden Verlust der Sprach­kultur? Oder bleibt uns als letzte Hoffnung, dass die neue Landesrätin Ulli Mair auch das Ressort Sprach­sicherheit erhält?

Franz Berger, St. Pankraz

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